Across the River

"Across the River and into the Trees" heißt ein Roman von Ernest Hemingway (dt. Titel: "Über den Fluss und in die Wälder"). Unverkennbar, dass der erste Teil des Titels für Lorenzo Bianchinis "Across the River" Pate strand. Anders als in Hemingways melancholischer Geschichte über einen Weltkriegsveteranen scheint es in seinem Horror-Thriller jedoch kein erlösendes, Ruhe und Erlösung verheißendes 'into the trees' zu geben. Die Welt von "Across the River" ist düster und trostlos, rau und gefährlich; der Wald ist nicht das Ende einer leidgeprägten 'Reise', sondern Ausgangspunkt für eine Begegnung mit dem Grauen.

Die Schauer-Athmosphäre, die Bianchini mit formalen Mitteln heraufbeschwört, erinnert an die literarischen Schreckenslandschaften Edgar Allan Poes; Motive wie Wald und Dorf, Nacht und Nebel, die sich wie unheimliche Schleier über die schauerhafte Wirklichkeit legen und eine Welt 'dahinter' ankündigen, knüpfen an die Ikonographie romantischer Landschaftsmaler an. Der deutsche Filmverleih Drop-Out Cinema nennt darüber hinaus die italienischen Horror-Regisseure Mario Bava ("Planet der Vampire") und Lucio Fulci ("Das Syndikat des Grauens") als direkte Inspirationsquellen Bianchinis.