Salzgeber & Co. Medien
Tiefe Wasser

Tiefe Wasser

Originaltitel
Plynace wiezowce
Alternativ
Floating Skyscrapers
Regie
Tomasz Wasilewski
Darsteller
Aleksandra Bednarz, Katarzyna Roslaniec, Orina Krajewska, Mateusz Lasowski, Wojciech Sikora, Stanislaw Banasiuk
Kinostart:
Deutschland, am 26.06.2014 bei Salzgeber & Co. Medien
Kinostart:
Schweiz, am 08.05.2014 bei Xenix Film
Genre
Romanze
Land
Polen
Jahr
2013
FSK
ab 16 Jahren
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Schwimmer entzieht sich dem Leben durch Abtauchen
Kuba (Mateusz Banasiuk) ist ein talentierter Leistungsschwimmer, der jedoch immer mehr von persönlichen Problemen geplagt wird. Er wohnt mit seiner Freundin Sylwia (Marta Nieradkiewicz) in der Wohnung seiner Mutter (Katarzyna Herman), was immer wieder zu Konflikten führt. Beim Training kommt es zu Reibereien mit seinem Trainer, der von Kuba mehr Trainingseinsatz verlangt.

Während Kuba vor seinen persönlichen Problemen wegrennt, kompensiert er den sportlichen Druck durch die Einnahme von leistungssteigernden Substanzen. Als er in einer Kunstgalerie Michal (Bartosz Gelner) kennenlernt und sich zu dem attraktiven Mann hingezogen fühlt, muss er sich den Herausforderungen seines Lebens endlich stellen.
Haben Sie jemals Gemeinsamkeiten zwischen Filmen und dem U-Bahnfahren bemerkt? Für Tomasz Wasilewski ist dieser Vergleich durchaus plausibel. Der Mensch ist für den polnischen Regisseur das verbindende Glied. Ist dieser dem Stress und der Anonymität bei einer U-Bahn-Fahrt ausgesetzt, verliert er bald seine Maske. Seine wahre Natur kommt erst jetzt zutage.

Vor allem in der New Yorker U-Bahn glaubt Wasilewski den Menschen in seiner Wahrhaftigkeit erkannt zu haben. Hier komme es immer wieder zu Momenten der 'Intimität'. Das Resultat sei, 'dass sich die Befangenheit entweder legt oder in gewalttätige Dimensionen steigert', so Wasilewski in einer Stellungnahme zu seinem mehrfach ausgezeichneten Film.

Diese Entkernung des Menschen interessiert ihn in "Tiefe Wasser". 'Im Schreiben und Drehen' seines Dramas will er 'die emotionale Öffnung, die Versenkung' seiner Figuren einfangen', so Wasilewski. Ihm 'geht es nicht um die großen Ereignisse, sondern um die kleinen Dinge, die einer Figur passieren, wenn sie sich zu einer Entscheidung durchringen muss.'

Thematisch will Wasilewski mit der homoerotischen Liebesgeschichte eine 'Lücke' im polnischen Kino schließen. Die Auseinandersetzung mit der 'andersartigen' Liebe, so der Regisseur, liege in der polnischen Filmkultur 'noch immer ziemlich außen vor'. Bei allem Anspruch auf Realismus verzichtet Wasilewski in seinem Drama nicht auf Symbole. So repräsentiert zum Beispiel das Schwimmen die Kernproblematik der Hauptfigur, deren Lebensstrategie darin besteht, 'widerstandslos durchs Leben zu gleiten' (Presseheft) und sich durch 'Abtauchen' den Problemen der Wirklichkeit zu entziehen.

New York steht auch für den Originaltitel des Dramas Pate. Als Wasilewski mit 13 Jahren zum ersten Mal die Hochhäuser der Millionen-Metropole sieht, beschließt er, einen Film mit dem Titel "Plynace wiezowce" (deutsch: fließende Wolkenkratzer) zu machen. Etwas enttäuschend ist es vor diesem romantischem Hintergrund, dass sich der deutsche Verleih für die Titel-Neuschöpfung "Tiefe Wasser" entschieden hat.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Kuba (Mateusz Banasiuk) ist ein talentierter Leistungsschwimmer, der durch die Anforderungen des Sports und persönlichen Problemen zunehmend in...
 
Mit der Geschichte eines Leistungsschwimmers, der sich in einen Mann verliebt, will der polnische Regisseur Tomasz Wasilewski ein in seiner Heimat...
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2024