Becks letzter Sommer

Nach der erfolgreichen Komödie "13 Semester" stehen Frieder Wittich alle Türen offen. Der Regisseur entscheidet sich dafür, den Debütroman des jungen Autors Benedict Wells zu verfilmen. Bis zur Realisierung vergeht jedoch einige Zeit - auch weil der von Wells bevorzugte Hauptdarsteller Christian Ulmen aus persönlichen Gründen nicht sofort zur Verfügung steht. Und so dauert es mehr als fünf Jahre, bis der seinerzeit als talentierter Filmemacher gefeierte Wittich seinen zweiten Spielfilm vorlegt.

Die holprigen Produktionsbedingungen von "Becks letzter Sommer" spiegeln sich in der uneinheitlichen Inszenierung der Tragikomödie. Die Melange aus Musikfilm, Romanze, Road- und Buddy-Movie mit einer Reflexion über verpasste Chancen und Richtungsänderungen im Leben ist Wittich und seinem Drehbuch-Kollegen Oliver Ziegenbalg ("13 Semester") nicht immer geglückt. Die vielen Richtungsänderungen und Akzente des Films gehen zu Lasten der Profilierung nicht nur der Charaktere, sondern auch des thematischen Leitfadens. Dank der eingängigen Musik der Berliner Rockband Bonaparte sowie der soliden Leistungen von Christian Ulmen, des Newcomers Nahuel Pérez Biscayart und vor allem Eugene Soel Boateng (der nicht mit den Fußballern Jerome Boateng und Kevin-Prince Boateng verwandt ist) ist Wittich trotz dramaturgischer Schwächen ein unterhaltsamer Film gelungen.