Dogtown and Z-Boys

Dogtown and Z-Boys

Originaltitel
Dogtown and Z-Boys
Regie
Stacy Peralta
Darsteller
Jim Muir, Shogo Kubo, Tony Hawk, Glen Friedman, Paul Constantineau, Bob Biniak
Kinostart:
Deutschland, am 15.08.2002 bei Ottfilm
Kinostart:
Schweiz, am 30.11.2001 bei Rialto Film AG
Kinostart Deutschland
Dogtown and Z-Boys
Genre
Dokumentarfilm
Land
USA
Jahr
2001
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Als in den siebziger Jahren wirtschaftliche und ökologische Missverhältnisse weite Teile der kalifornischen Küste rund um Santa Monica veröden ließen, nutzen findige Kids die verwahrlosten Reste der Boheme und machen ihr eigenes Paradies daraus. Es sind die Kinder und Jugendlichen, die am falschen Ende des Sunset Boulevard, auf der armen Seite des Wilshire Drive wohnen, einem Areal, das sie selbst Dogtown nennen. Aber die Sonne scheint und man hat das Meer vor der Nase, also geht man Surfen. Wer es wirklich ernst meint und die richtige Einstellung zum Wellenreiten hat, lässt sich früher oder später im Zephyr Surf Shop von Jeff Ho sehen. Hier werden die Surfbretter von Hand angefertigt und gestylt, mit denen man sein Können tagtäglich unter Beweis stellt. Bald formiert sich ein harter Kern, der im Zephyr-Shop abhängt und eine eigene Attitüde entwickelt. "Locals Only" heißt die Devise. Wer sich im Wasser vor Venice tummeln will, muss von dort sein und sich mit den Zephyr-Jungs messen können. Da man nur zu bestimmten Zeiten Surfen kann, wird das Skateboard wieder entdeckt. Nach einer kurzen Hochphase in den sechziger Jahren ist es schnell wieder in der Versenkung verschwunden. Doch Skateboards sind nirgends aufzutreiben, also bauen sich die Kids ihre Bretter selbst. Die Bewegungen, die sie im Wasser machen, übersetzen die Jungs nun auf die Straße. Hauptsächlich versuchen sie den großen Surfer Larry Bertleman nachzuahmen, der so tief und auf scharfen Kanten durchs Wasser glitt, dass seine Hände das Innere der Welle berührte. Wenn die Z-Boys über den Beton flitzen, machen sie das in der Hocke oder fast auf ihrem Board sitzend. Lädierte Ellenbogen und abgerissene Jeanstaschen sind Beweis für extreme Bodenhaftung. Ständig entwickeln sie neue Tricks, jedoch werden diese nur geachtet, wenn man dabei gut aussieht. "Style" ist das oberste Gebot! Abfallende Straßen, Parkplätze, betonierte Strandwege, nichts ist vor ihnen sicher. Dann entdeckt man eine neue Herausforderung: Schwimmbecken. Es gibt Hunderte leerstehende Häuser in der Gegend und in jedem Garten einen ausgetrockneten Pool. Von da an verbringt man jeden Tag beim Pool-Boarden. Die Z-Boys sind die Underdogs, die Revoluzzer, die "I don't give a shit"-Skateboarder. Als die Gruppe 1975 in Del Mar beim ersten großen Skateboarding-Wettbewerb antritt, sind sie von vornherein als Außenseiter verschrien. Nach ihrer Performance ist nichts mehr so wie vorher. Mit ihrem Style haben sie das Skateboarding neu definiert und schlaue Marketingmenschen bieten ihnen Sponsoren-Verträge an. Einige von ihnen schaffen den Sprung vom Beckenrand an die Spitze der Meisterschaftslisten und bauen sich eine gesicherte Zukunft auf.
"Surfen und Skateboarding ist wie Urlaub machen und das mache ich seit mehr als 20 Jahren." Das ist nur eine der unendlich vielen Aussagen in "Dogtown and Z-Boys", doch sie beschreibt vielleicht genau die Essenz des damaligen Lebensgefühls. Sean Penn führt durch einen sonnendurchfluteten, unterhaltsamen und stylishen Dokumentarfilm. Seine teilweise zu subjektive Sichtweise wird vom positiven Esprit des kalifornischen Lebensgefühls in den Hintergrund gedrängt. Einzigartige Filmaufnahmen aus den 70ern gepaart mit moderner Erzählstruktur machen "Dogtown and Z-Boys" zu einem grandiosen Kinoerlebnis.
Judy Born/Filmreporter.de
2024