Maboroshi - Licht der Illusion

Maboroshi - Licht der Illusion

Originaltitel
Maboroshi no hikari
Regie
Hirokazu Koreeda
Darsteller
Minori Terada, Takashi Inoue, Shuichi Harada, Kikuko Hashimoto, Ren Osugi, Hiromi Ichida
Kinostart:
Deutschland, am 15.05.2003 bei Peripher Filmverleih
Genre
Drama
Land
Japan
Jahr
1995
FSK
ab 0 Jahren
Länge
110 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Traurig und zugleich heiteres Drama
Bis zu seinem Tod lebt Yumiko (Makiko Esumi) mit Ikuo (Tadanobu Asano) und ihrem dreimonatigen Baby in Tokio glücklich zusammen. Doch eines Morgens stürzt sich Ikuo vor die Regionalbahn. Wieso? Die Witwe verfällt in tiefe Trauer. In ihrem Mann hatte die 25-Jährige die Reinkarnation ihrer Großmutter wahrgenommen. Die hatte sich - Yumiko war gerade zwölf Jahre alt - zum Sterben an den Ort ihrer Kindheit aufgemacht. Fünf Jahre nach Ikuos Tod verheiratet sich Yumiko erneut. Auch er ist verwitwet und lebt mit seiner kleinen Tochter in dem Fischerdorf, zu dem die Reise von Yumikos Großmutter führte. Nach und nach vermag Yumiko ihre Trauer zu verarbeiten. Der Kreis scheint sich zu schließen.
Hirokazu Kore-edas Film gibt dem Zuschauer ausreichend Zeit, die langwierige Entwicklung der Protagonistin nachzuvollziehen. Er ist traurig und heiter zugleich. "Licht der Illusion", so der 34jährige japanische Regisseur, "folgt dem Weg eines Menschen, der sich in die Reflexion über das Leben und den Tod versenkt." Kore-eda ("After Life") hat, bis er auf den Stoff für "Maboroshi" stieß, als Dokumentarfilmer für das Fernsehen gearbeitet. 1991 dreht er eine Dokumentation über eine Frau, deren Mann sich ein Jahr zuvor das Leben genommen hat. Der Umweltaktivist hat sich in einem Quecksilberskandal engagiert und war eines Tages seines Kampfes überdrüssig wird. Das Thema Verlust und Trauer hat Kore-eda seitdem nicht mehr losgelassen. Bei der vertiefenden Recherche stößt er auf die literarische Vorlage seines Dramas, "Maboroshi no hitari" (Das Licht der Illusion) von Teru Miyamoto.
Nicola Turri, Filmreporter.de
2024