28 Days Later

28 Days Later

Originaltitel
28 Days Later
Darsteller
Kim McGarrity, Alexander Delamere, Emma Hitching, Toby Sedgwick, Bindu De Stoppani, Alex Palmer
Kinostart:
Deutschland, am 05.06.2003 bei 20th Century
Kinostart:
Schweiz, am 17.07.2003 bei Fox-Warner
Genre
Horror
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2002
FSK
ab 18 Jahren
Länge
112 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
8,2 (4 User)
Meinungen
Aigo 
28 days later
Nur vordergründig handelt es sich bei 28 days later um einen Splatter-/Zombie-/Horrorfilm. Tatsächlich hat der Film auf vielen verschiedenen Ebenen etwas zu bieten. Wer auf die philosophischen Anteile bei MATRIX steht. Vergesst es! Hier bekommt ihr in Bezug darauf wesentlich mehr geboten, nur wird das ganze oft nicht so plakativ dargestellt. Mir erscheint der Film über weite Strecken oft wie eine Parabel auf das Leben an sich: die Notwendigkeit sich oft schnell zu entscheiden, zu handeln, los zu lassen. Der Umgang mit seinen Schwächen oder versteckten Leichen im Keller der eigenen Seele usw. usf.(Na ja, vielleicht war ich etwas zu abgespacet drauf...). Betrachtet man etwa den Anfang: was war zuerst da: Gewalt oder Auslöser von Gewalt - Henne oder Ei... Na ja, anschauen. Was mich daraüber hinaus fasziniert ist das Zusammenspiel von Bild und Musik, das mit häufigen Tempi-Wechsel einhergeht. Zunächst das menschenleere London - die bedrückende Stille und Einsamkeit und auch die ständige Anspannung und Angst vor dem was da nun bald kommen muss - was auch immer das sein mag.... dann das Zusammentreffen mit den ersten Infizierten... das Tempo geht sofort von 0 auf 100, ebenso die Musik das zusammentreffen mit den Militärs, zu denen die Helden sich aufgrund von sehr fragwürdigen Propagandasprüchen auf den Weg machen... dort das Erstaunen darüber, dass selbst der Kommandant diese Art der Propaganda ablehnt, aber doch auch um die menschliche Psychologie weiss... handelt es sich bei ihm etwa um einen "guten Menschen" ? Weit gefehlt! Was sich in diesem Militärcamp abspielt zeigt auf teils recht hintersinnige aber auch zynisch provokative Art die z. T. recht perverse Logik zu der eine völlig kritiklose Akzeptant der Notwendigkeit von militärischer Gewalt führen kann. Im ganzen Film sind dann auch noch immer wieder Szenen eingebaut (man denke an die vier Pferde - Symbol für die vier Helden oder auch den Schluß) die das zum größten Teil schmalztriefende Kino Hollywoods persiflieren und damit entlarven. Auch hier achte man auf die beigefügte Musik! Streckenweise echt zum krank lachen !!! Die Actionszenen sind, nebenbei gesagt ebenfalls recht ansprechend gemacht, wenngleich sie in meinen Augen nicht das eigentliche Thema des Films sind. Ach ja, um nochmal auf die philosophische Dimesnsion des Films zurück zu kommen: es lassen sich reichlich Zitate, von Platon bis Nietzsche finden, die dem Handeln der einzelnen Personen die entsprechende Würze geben und durch die deren Charakter auf eine für die meisten Filme eher untypische Weise gezeichnet wird... Ein Film, den man sich durchaus öfter anschauen kann, ich werd es in jedem Fall tun. In meinen Augen handelt es hier in jedem Fall um ein Stück Kunst!
geschrieben am 29.07.2003 um 14:40 Uhr
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