Neue Visionen Filmverleih
Wohne lieber ungewöhnlich (C'est quoi cette famille?!, 2016)

Wohne lieber ungewöhnlich

Originaltitel
C'est quoi cette famille?!
Alternativ
We are Family
Regie
Gabriel Laferrière
Darsteller
Julie Gayet, Thierry Neuvic, Julie Depardieu, Lucien Jean-Baptiste, Claudia Tagbo, Philippe Katerine
Kinostart:
Deutschland, am 17.05.2018 bei Neue Visionen Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 31.05.2018 bei Filmladen
Genre
Komödie
Land
Frankreich, Belgien
Jahr
2016
FSK
ab 0 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
Homepage
www.wohne-lieber-ungewoehnlich.de
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brillant  10|
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Turbulente und äußerst amüsante Patchworkfamilienk
Bastien (Teïlo Azaïs) ahnt nichts Gutes, als er bei der dritten Hochzeit seiner Mutter die Ringe aus der Schatulle nimmt. Bald hängt auch in der neuen Beziehung der Haussegen schief, was dem 12-Jährigen und seinem Halbbruder Gulliver (Sadio Diallo) nicht verborgen bleibt. Bastien muss zudem regelmäßig mit Sack und Pack zu seinem Vater pendeln. Das Nomadenleben geht ihm mächtig auf die Nerven.

Sein Unbehagen teilt er mit sechs Halbgeschwistern, Cousins und Cousinen. Ihre geschiedenen Eltern haben perfekte Pläne geschmiedet, um sie von einem zum anderen Elternteil weiter zu reichen. Und wenn dann doch Not am Mann ist, springt die Oma ein. Nach den Bedürfnissen der Kids fragt keiner. Doch dann drehen die sieben Halbwüchsigen den Spieß um. Sie besetzen heimlich die leer stehende, geräumige Altbauwohnung einer verstorbenen Angehörigen. Und nun sind sie es, die einen komplizierten Plan aufstellen, nachdem ihre Eltern abwechselnd den Haushalt der WG schmeißen, Hausaufgaben kontrollieren oder vorlesen.

Die Erwachsenen hoffen, dass die Kids bald im Chaos versinken und reumütig wieder an ihre Tür klopfen. Oder der Spuk ein tragisches Ende findet. Sie verheimlichen den Kindern, dass die attraktive Wohnung kurz vor dem Verkauf steht. Regelmäßig steht eine Maklerin mit Kaufinteressenten vor der Tür.
Die turbulente, amüsante Patchworkfamilienkomödie hat einen ernsten Kern. Auch in Deutschland fordern Väterverbände lautstark das sogenannte Wechselmodell zum Normalfall zu machen, bei dem Kinder geschiedener Eltern regelmäßig zwischen zwei Zuhausen pendeln und mit Sack und Pack umziehen müssen. Oder zwei Kinderzimmer haben. Eine deutsche Partei bringt im März 2018 einen entsprechenden Antrag in den Bundestag ein.

Der grandiose, zu Herzen gehende Film beleuchtet dieses Modell aus der Sicht der betroffenen Kinder, die lange Wege zur Schule zurücklegen mussten und sich nirgends richtig Zuhause fühlen. Mit ihrer manchmal etwas chaotisch anmutenden Kinder-WG revolutionieren sie das Sorgerecht frei nach Herbert Grönemeyers "Kinder an die Macht" nach ihren Bedürfnissen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Ein paar Tage bei Mama, dann ein paar mit Papa. Der 12-jährige Bastien (Teïlo Azaïs) hat es satt, sein Leben nach dem Kalender seiner geschiedenen...
 
Die turbulente, äußerst amüsante Patchworkfamilienkomödie reflektiert die Diskussion um die Kinderbetreuung nach Trennungen aus Sicht der Kinder.
Neue Visionen Filmverleih
Wohne lieber ungewöhnlich (C'est quoi cette famille?!, 2016)
2024