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Jane Goodalls Schimpansen

Jane Goodalls Schimpansen

Originaltitel
Jane Goodall's Wild Chimpanzees
Regie
Dave Lickley, David Lickley
Darsteller
Jane Goodall, Marc Strange
Kinostart:
Deutschland, am 01.07.2003 bei
Genre
Dokumentarfilm
Land
USA
Jahr
1996
FSK
ab 0 Jahren
Länge
42 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
8,0 (1 User)
Die britische Biologin Jane Goodall erhält 1960 die Möglichkeit in Tansania ein Forschungsprojekt zur Erkundung der Schimpansen aufzubauen. Goodall hat damals wohl selbst nicht gedacht, dass sie ihr ganzes Leben den Primaten widmen würde. Bis 1986 begleitet sie die Schimpansen des Gombe Nationalparks durch die schroffe, bildschöne Landschaft, gibt ihnen Namen, erforscht ihre Sozialstrukturen und belegt erstaunliche - bis dahin nicht gekannte Parallelen zu menschliche Verhaltensweisen. Seit 1977 leitet Dame Goodall - Queen Elisabeth II hat sie zur Dame ernannt - das "Jane Goodall Institute for Wildlife and Conservation", seit 2003 kämpft sie als UN-Friedensbotschafterin an der Seite von Kofo Anaan für die Friedfertigkeit auf dem immer kleiner werdenden Planeten. Schon in Tansania erkannte Goodall dass sie den Schimpansen nur würde helfen können, wenn die Menschen der Region im Tierschutz auch eigene Perspektiven erkennen, also auch ihnen geholfen wird.
Die faszinierende Dokumentation kann leichte dramaturgische Schwächen mit der erstaunlichen Persönlichkeit von Jane Goodall, den phantastischen Imax-Bildern und den begabten Nebendarstellern - den Schimpansen - mehr als ausgleichen. Natur im Imax-Format bedeutet Größe, Größe und noch mal Größe. Die gewaltige Leinwand füllt das Gesichtsfeld komplett, nichts lenkt von der beeindruckenden Flora und Fauna Afrikas ab. Die Lebensgeschichte der Jane Goodall ist für sich schon spannend genug, um die Zuschauer 42 kurzweilige Minuten zu fesseln. 1999 beginnt ein Produktionsteam des Science Museum of Minnesota mit den Dreharbeiten in Tansanias Dschungel. Deshalb ist es schade, dass Regisseur Dave Lickley den starken Bildern nicht traute und sie mit dem aufdringlich-emotionalen Score zu erschlagen sucht. Dieser Eindruck wird von Christine Kaufmanns gehauchter Leidesstimme in der deutschen Synchronisation auch noch verstärkt. Dabei ist Goodall, das zeigte die Pressekonferenz in München eindrucksvoll, eine Powerfrau, die friedfertig aber nichts desto trotz mit aller Energie und geballtem Durchsetzungsvermögen für die Interessen von Tieren und Menschen eintritt. "Jane Goodalls Schimpansen" ist trotz dieser kleineren Schwächen ein Muss für kleine und große Naturfreunde.
Richard Rendler, Filmreporter.de
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2024