Okay

Okay

Originaltitel
Okay
Regie
Jesper W. Nielsen
Darsteller
Birthe Neumann, Jepser Christensen, Trine Dyrholm, Lotte Andersen, Laura Drasbæk, Molly Blixt Eglind
Kinostart:
Deutschland, am 07.08.2003 bei Alamode Filmdistribution
Kinostart:
Schweiz, am 11.09.2003 bei Look Now!
Kinostart Deutschland
Okay
Genre
Komödie
Land
Dänemark
Jahr
2002
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Nete (Paprika Steen), eine Frau in den Mitdreißigern, die wirklich Pfeffer unterm Hintern hat, Dinge anpackt und ihrer Umgebung schon gerne mal die Meinung sagt: den Ratsuchenden, denen sie bei ihrem Job am Sozialamt begegnet, ihrer pubertierenden Tochter Kathrine (Molly Blixt Eglind) und auch ihrem Mann Kristian (Troels Lyby), einem Unidozenten und verkanntem Schriftsteller mit unterentwickeltem Selbstbewusstsein. Selbst als die resolute Nete erfährt, dass ihr alter Vater (Ole Ernst) ernsthaft krank ist und nur noch drei Wochen zu leben hat, packt sie das Problem bei den Hörnern. Nete nimmt den alten Herrn mitsamt seinen Grünpflanzen in der engen Wohnung auf, bemuttert ihn und arrangiert sogar ein Versöhnungstreffen zwischen ihm und ihrem schwulem Bruder Martin (Nikolaj Kopernikus). Mit diesem hat nämlich der starrköpfige Vater seit acht Jahren kein Wort mehr gewechselt. Doch als die Vater-Sohn-Begegnung in die Hosen und Ehemann Kristian mit einer Literaturstudentin fremd geht, wächst Nete plötzlich alles über den Kopf. Zumal die angekündigten drei Wochen längst vergangen sind und der alte Herr keineswegs daran denkt, in näherer Zukunft abzuleben.
Dass dänischer Humor bisweilen einen Hang zur Tragikomik hat, konnte man bereits in "Italienisch für Anfänger" mit höchstem Genuss feststellen. Auch in "Okay" ist der Grat zwischen betroffenem Schluchzen und herzhaftem Lachen für den Zuschauer bedenklich schmal. Genau diese süß-herbe Mischung macht den Reiz dieser aus dem Leben gegriffenen Geschichte aus. Ein besonders gelungener Kniff ist dabei die gekonnte Kameraführung, die die Gefühlswelten der Figuren plastisch untermalt. Das gesamte Bild gerät etwa ins Wanken, als Nete vom Tod ihres Vaters erfährt; Schade nur, dass sich das Ende in allzu großem Wohlgefallen und allgemeiner weichgespülter Harmonie auflöst. Das nimmt dem ansonsten gelungenen Plot den letzten, knackigen Schliff. Schade, denn man darf sich sicher sein, dass Nete auch ein weniger wohlmeinendes Schicksal gemeistert hätte. Und es wäre sicher ein Heidenspaß, ihr dabei zuzuschauen, denn diese Frau ist vor allem eines: wirklich okay!
Susanne Wess/Filmreporter.de
Galerie: Okay
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