SquareOne Entertainment
Die Frau des Nobelpreisträgers (The Wife, 2017)

Die Frau des Nobelpreisträgers

Originaltitel
The Wife
Regie
Björn Runge
Darsteller
Glenn Close, Jonathan Pryce, Max Irons, Christian Slater, Harry Lloyd, Annie Starke
Kinostart:
Deutschland, am 03.01.2019 bei SquareOne Entertainment
Kinostart:
Österreich, am 08.02.2019 bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, am 07.02.2019 bei Impuls
Kinostart Deutschland
Die Frau des Nobelpreisträgers
Genre
Drama
Land
Schweden, USA
Jahr
2017
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Ehedrama nach Meg Wolitzers Romanvorlage
Joan Castleman (Glenn Close) gehört zu jenen intelligenten, humorvollen und umsichtigen Frauen, die ihren Männern jahrzehntelang den Rücken freihielten und auf die eigene Karriere verzichten. Nun erntet ihr Mann Joe (Jonathan Pryce) den Lohn für sein Schaffen. In Stockholm soll er für sein brillantes Oeuvre mit dem Nobel-Preis ausgezeichnet werden.

Neben seiner Frau begleiten ihn sein Sohn David (Max Irons), der vergeblich um die Aufmerksamkeit seines Vaters für seine literarischen Versuche ringt sowie Journalist Nathaniel Bone (Christian Slater), der eine kritische Biografie über den Autor schreiben will. Er ist offensichtlich hinter ein gut gehütetes Familiengeheimnis der Castlemans gekommen. Mit seinen bohrenden Fragen löst er ein Familiendrama aus. Joan erinnert sich an die tief in ihrem Unterbewusstsein verdrängten ersten Monate der Beziehung in den 1950ern, in denen sie selbst schriftstellerische Ambitionen hegte. Gedichte oder Romane von Frauen wurden aber in den sich avantgardistisch gebenden Zirkeln der Ostküsten-Unis der USA verlacht.
Die Verfilmung der Romans von Meg Wolitzer lag in Hollywood lange auf Eis. Die Männer in den Chefetagen der Filmstudios verlangten von der Autorin einschneidende Veränderungen in der Story, die das von ihr beschriebene fragile Gleichgewicht in der Beziehung völlig umgedreht hätte. Erst das finanzielle Engagement schwedischer Produzenten und die Zusagen der Hauptdarsteller Glenn Close und Jonathan Pryce retteten das Projekt. Für die Regie gewannen sie Björn Runge, dessen Drama "Morgengrauen" mit dem Silbernen Bären der Berlinale 2004 ausgezeichnet wurde.

Die beiden Hollywood-Veteranen sind wie guter Wein. Mit dem Alter werden sie immer besser. Jonathan Pryce, zuletzt als Ritter von der traurigen Gestalt in Terry Gilliams "The Man Who Killed Don Quixote" zu sehen, gibt den berühmten Schriftsteller, der seinen eigenen Ruhm über das Wohl seiner Familie stellt. Und Glenn Close kitzelt alle Nuancen aus Joans angeschlagener Psyche brillant heraus. Die Unzufriedenheit mit der Ehe und ihrer eigenen beruflichen Situation wird ihr bewusst. Zunächst brodelt der Konflikt zwischen den beiden nur auf Sparflamme, erzürnte Blicke werden ausgetauscht, gehässige Bemerkungen fallen. Doch dann bricht der Frust, der sich über Jahre in Joan aufgetaut hat, aus ihr heraus.

Close wurde für die grandiose Performance für den Golden Globe nominiert. Sie gilt auch als heiße Kandidatin für eine Oscar-Nominierung. Es wäre ihre sechste. Gewonnen hat sie die kleine Statuette noch nie.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Joan Castleman (Glenn Close) gehört zu jenen intelligenten, humorvollen und umsichtigen Frauen, die ihren Männern jahrzehntelang den Rücken...
 
Björn Runge erzählt die Geschichte einer Ehe, in der die Ehefrau ihre Karriere ganz traditionell zurückgestellt hat, um ihren Mann zu fördern.
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Jonathan Pryce in "Die Frau des Nobelpreisträgers" (The Wife, 2017)
2024