Montags in der Sonne

Montags in der Sonne

Originaltitel
Los lunes al sol
Regie
Fernando León de Aranoa
Darsteller
Laura Domínguez, Serge Riaboukine, Aida Folch, Joaquín Climent, Celso Bugallo, Enrique Villén
Kinostart:
Deutschland, am 15.01.2004 bei Piffl Medien
Genre
Drama
Land
Spanien, Frankreich, Italien
Jahr
2002
FSK
ab 6 Jahren
Länge
113 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
9,0 (1 User)
Die Schiffsindustrie ist auch im spanischen Vigo, der Hafenstadt im Norden der Atlantikküste nicht mehr der industrielle Motor. Die Werften sind verwaist, Bulldozer bereiten den Baugrund an der attraktiven Meereslage. Santa (Javier Bardem) hat hier früher gearbeitet, heute ist er arbeitslos. Auch Lino (José Angel Egido) teilt dieses Schicksal, er verbringt seine Tage in den Personalbüros der Stadt. José (Luis Tosar), mit vierzig der Jüngste der Freunde, knabbert schwer daran, dass seine Frau Ana (Nieve de Medina) für das Familienauskommen sorgt. Amador (Celso Bugallo) verbringt die endlosen freien Tage in der Kneipe seines Kollegen Rico (Joaquín Climent), Ex-Kosmonaut Sergej (Serge Riaboukine) hat es auch irgendwann nach Vigo verschlagen. Santo (Javier Bardem) ist der Rebell der Gruppe, er hat eine große Klappe und ein Faible für das schönere Geschlecht. Er weigert sich standhaft, das Bußgeld für die bei den Protesten eingeworfene Straßenlampe zu bezahlen. Die Arbeitslosen ohne wirkliche Hoffnung auf Besserung diskutieren, wenn sie sich am Arbeitsamt anstellen, treffen sich in Ricos Bar auf ein Glas, über Wege aus der Misere dem täglichen Kampf gegen das eigene Schicksal.
"Los Lunes Al Sol" nimmt sich einem Thema an, dass man eher von den britischen Regisseuren der Arbeiterklasse Mike Leigh und Ken Loach gewohnt ist. Arbeitslose Werftarbeiter und ihr täglichen Kampf gegen Behörden, Banken und den Zerfall des eigenen Selbstwertgefühls stehen im Mittelpunkt des anrührenden Melodrams. Dabei ist ein sehr viel leiserer Film herausgekommen, Regisseur Fernando León de Aranoa erzählt mit mediterraner Betonung die Gefühle seiner Protagonisten, begleitet filmisch Menschen, die ihr Schicksal mit Humor und der Unterstützung ihrer Freunde bewältigen. Dafür wurde er folgerichtig mit fünf Goyas, dem spanischen Filmpreis, dem Preis für den besten Film auf dem Filmfestival von San Sebastian und zwei Millionen Kinobesucher allein in Spanien, belohnt.
Nicola Turri, Filmreporter.de
2024