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Minamata

Originaltitel
Minamata
Regie
Andrew Levitas
Darsteller
Johnny Depp, Bill Nighy, Hiroyuki Sanada, Tadanobu Asano, Katherine Jenkins, Jun Kunimura
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Großbritannien
Jahr
2020
Länge
115 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Politdrama über ein furchtbares Umweltverbrechen
W. Eugene Smith (Johnny Depp) bringt mit seinen Fotos den 2. Weltkrieg in die Wohnzimmer der US-Amerikaner. Mitte der 1950er Jahre ist von seinem Engagement wenig übrig. Er hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, als ihn das renommierte Magazin Life anfragt, nach Japan zurückzukehren, um die Leiden der Opfer einer mysteriösen Vergiftung zu dokumentieren.

Smith lehnt zunächst ab, lässt sich dann aber doch von der Übersetzerin Aileen (Minami) überreden, den Auftrag anzunehmen. In der Gemeinde Minamata muss er zunächst die Skepsis der zurückhaltenden Bewohner überwinden, um mit eindrucksvollen Bildern die Folgen eines Umweltskandals einzufangen. Eine Chemiefabrik leitet hochgiftiges Quecksilber in eine Bucht nicht weit vom Dorf ein. Etwa 3.000 Menschen sterben, Tausende erleiden schwere Schäden des Nervensystems, heute als Minamata-Krankheit bezeichnet. Die Verantwortlichen wissen Behörden, Polizei und die Regierung hinter sich. Um das Verbrechen zu vertuschen schrecken sie nicht davor zurück, die Familien einzuschüchtern und Smith' Arbeit zu sabotieren.
Das Politdrama setzt auf die Popularität von Johnny Depp, um an den Fotografen W. Eugene Smith und die japanischen Opfer einer Umweltskandals zu erinnern. Trotz eines brillanten Depp als lebensmüden Fotografen, dessen Lebensgeister durch den Nervenkitzel in Japan neu erwachen, und der guten japanischen Schauspieler, will der Funke nicht so recht überspringen. Der Film wirkt uninspiriert, nach Schema F zusammengeschustert und spult die üblichen dramaturgischen Wendepunkte ohne Überraschungen ab. Vor allem ist er für einen Film über Fotografie allzu bieder und konventionell fotografiert. Dabei sind es doch vor allem die Fotos von Smith, die heute noch beeindrucken.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
2024