Warner Bros. Pictures Germany
Wunderschön (2020)

Wunderschön

Originaltitel
Wunderschön
Regie
Karoline Herfurth
Darsteller
Emilia Schüle, Martina Gedeck, Nora Tschirner, Joachim Król, Friedrich Mücke, Karoline Herfurth
Kinostart:
Deutschland, am 03.02.2022 bei Warner Bros. Pictures
Kinostart:
Österreich, am 04.02.2022 bei Warner Bros
Kinostart:
Schweiz, am 03.02.2022 bei Warner Bros. (Switzerland)
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2022
FSK
ab 6 Jahren
Länge
131 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Etwas zu didaktisches Drama über das Selbstbild
Alle Frauen der Familie Abeck leiden unter dem gleichen Symptom. Sie fühlen sich hässlich, dick und unansehnlich. Die Mama (Martina Gedeck) vermisst seit langem das Begehren ihres Mannes (Joachim Król) und fühlt sich gefangen im Alltagstrott einer langjährigen Beziehung. In ihren beigen Pullovern und passenden Röcken macht sie sich selbst zum Mauerblümchen, so sieht sie älter aus als sie ist.

Die guten Vorsätze von Sohn Milan (Friedrich Mücke), eine moderne, gleichberechtigte Ehe zu führen, sind nach zwei Kindern leider schon passé. Er wird befördert, während seine Frau Sonja (Karoline Herfurth) frustriert zuhause bleibt. Sie ist genervt vom Hausfrauendasein und einem Körper voller Schwangerschaftsstreifen. Milans Schwester Julie (Emilia Schüle) ist Model und wird von ihrer superschlanken Agenturchefin (Melika Foroutan) angehalten, ständig Diät und ihren Körper in Form zu halten. Sie ist 25, mag sich aber nicht eingestehen, dass ihr Traum vom Laufsteg längst geplatzt ist.

Sonjas beste Freundin, Kunstlehrerin Vicky (Nora Tschirner), ist eine überzeugte Emanze und scheut feste Beziehungen. Daher reicht es nur zu einem Two-Night-Stand mit ihrem neuen Kollegen Franz (Maximilian Brückner). Zur ihren Schülerinnen gehört Leyla (Diala Aylin Ziem), die übergewichtige Tochter der Agenturchefin. Sie leidet unter dem Mobbing der Mitschüler und braucht Überwindung, sich beim Baseball anzumelden, wo auch ihr Schwarm spielt.
Die Ausgangspositionen in diesem Episodenfilm sind klar und altbekannt. Die Einführung der Figuren dauert ein bisschen zu lange, so dass der Zuschauer schon fürchtet, nicht mehr als bekannte Klischees und Handlungsmuster geboten zu bekommen, in die Probleme wie das Ehegattensplitting eingeschmissen werden. Sehr viel klarer als an solche existentiellen Fragen arbeitet sich der Film an der These ab, die schon der Titel verrät: Dem mangelnden Selbstbewusstsein vieler Frauen, zu ihrem Körper zu stehen, und die geschönten Bilder der Werbeindustrie zu durchschauen. Nora Tschirner übernimmt den Part, dies mit bissigen Kommentaren auf den Punkt zu bringen.

Langsam nimmt der Film dann Fahrt auf, hält einige Überraschungen und berührende emotionale Momente bereit. Mit kleinen Veränderungen erreichen die Frauen leider wenig, um sich wirklich besser zu fühlen. Es braucht erst die große Katastrophe, die sich allerdings von Beginn an abzeichnet. Insgesamt wirkt der Film ein wenig didaktisch und kratzt nur an der Oberfläche. Vor allem gaukelt er ein Happy End vor, von dem jeder weiß, dass es wohl nicht lange halten wird.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Alle Frauen der Familie Abeck fühlen sich hässlich, dick und unansehnlich. Was tun?
 
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2024