Anna

Nach mehreren Flops in Folge, von denen "Valerian - Die Stadt und die tausend Planeten" sein Filmstudio EuropaCorp an den Rand des Bankrotts rückt, besinnt sich Luc Besson auf seine künstlerischen Wurzeln. Und die beginnen bekanntlich in den 1980er Jahren zu sprießen mit Filmen meist über einsame Helden, die in Extremsituationen über sich hinauswachsen. Mit seiner KGB-Agentin in "Anna" schlägt der französische Filmemacher erzählerisch und motivisch dabei eine Brücke zu seinem Action-Klassiker "Nikita" um eine zu lebenslanger Haft verurteilte Mörderin, die von der Regierung als Auftragsmörderin rekrutiert wird.

Zugleich schlägt Besson mit der Klappe seines neuen Action-Thrillers eine zweite Fliege, indem er ihn passgenau auf einen aktuellen Kinotrend ausrichtet. Die Zeichen stehen in den 2010er Jahren auf taffe Actionheldinnen, die den männlichen Pendants in Sachen Coolness und der Fähigkeit, Gegner mittels Intellekt, Waffen- und Körpergewalt auszuschalten, in nichts nachstehen. Diese neuen Powerfrauen, denen Besson mit "Nikita" übrigens den Weg geebnet hat, töten, kämpfen, retten und rächen sich in Filmen wie "Salt", "Haywire", "Atomic Blonde", "Colombiana", "Mad Max: Fury Road" und "Red Sparrow".