StudioCanal Germany
Lara (2018)

Lara

Originaltitel
Lara
Regie
Jan Ole Gerster
Darsteller
Tom Schilling, Rainer Bock, Corinna Harfouch, Maria-Victoria Dragus, Mala Emde, Edin Hasanovic
Kinostart:
Deutschland, am 07.11.2019 bei StudioCanal Germany
Kinostart:
Österreich, am 08.11.2019 bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, am 07.11.2019 bei Pathé Films
Kinostart Deutschland
Lara
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2018
Länge
98 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Intimes Drama mit grandioser Corinna Harfouch
Ihr 60. Geburtstag soll für Lara Jenkins (Corinna Harfouch) der letzte sein. Doch als sie nach dem Aufstehen einen Stuhl in Richtung des Fensters ihrer Hochhauswohnung rückt, klingelt die Polizei. Sie wird als Zeugin für die Durchsuchung einer Nachbarswohnung gebraucht. Mit der unverhofften Aufmerksamkeit kehren die Lebensgeister zurück.

Lara erwirbt die letzten 22 Karten für den abendlichen Auftritts ihres Sohnes Viktor (Tom Schilling), bei dem der gefeierte Klaviervirtuose seine erste eigene Komposition vorstellen soll. Lara ist nicht eingeladen, obwohl sie ihn einst förderte und unterrichtete. Die Verletzung über die Zurückweisung sitzt tief.
Jan Ole Gersters intimes Drama folgt der grandiosen Corinna Harfouch über 24 Stunden. Ihr Handeln und die von Harfouch jederzeit transparent gemachten Gefühle Laras treiben die Geschichte einer komplizierten Mutter-Sohn-Beziehung voran. Es entwickelt sich ein Sog, dem sich die Zuschauer schwer entziehen können. Bei Harfouch sitzt jeder kleine Blick, jede Geste.

Die Grundkonstellation des Films erinnert an Michael Hanekes "Die Klavierspielerin", Gersters zweite Regiearbeit nach dem Überraschungshit "Oh Boy" braucht sich aber hinter dem großen Vorbild nicht zu verstecken und setzt starke eigene Akzente. Der sexuelle Aspekt, die sexuelle Selbstbefreiung, rückt in seinem Blick auf den Generationenkonflikt in den Hintergrund. Er spricht grundsätzliche Fragen von Erziehung und Bildung in der modernen westlichen Gesellschaft an, in welcher der Wunsch von Eltern, ihren Kindern möge es künftig besser gehen als ihnen einst, immer öfter mit einem Gefühl des Verzichts auf die eigene Karriere kollidiert. Vor allem bei Frauen, die den Beruf an den Nagel hängen und den eigenen Ehrgeiz auf die Kinder projizieren.

Wie schwer die Balance zwischen Fördern und Kind-sein-lassen oft fällt, zeigen auch die Diskussionen um Helikopter-Eltern und Tiger-Mütter. "Lara" ist ein emotional ergreifender Film über das Loslassen der eigenen Kinder. Das trifft in besonderem Maß auf alleinerziehenden Mütter zu, die alleine bleiben und die Lücke emotional füllen müssen. Dafür braucht es meist auch einen kritischen Blick auf frühere eigene Entscheidungen. Hier macht es sich der Film mit einer Selbstbefreiungsaktion Laras am Ende ein bisschen zu einfach.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Videoclip: Lara: Der Trailer
Das intime Drama folgt der grandiosen Corinna Harfouch 24 Stunden.
 
Jan Ole Gersters zweite Regiearbeit setzt starke eigene Akzente.
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