Killers of the Flower Moon

Das Drehbuch des True-Crime Epos im Westernstil basiert auf dem Buch "Killers of the Flower Moon: The Osage Murders and the Birth of the FBI", zu deutsch "Das Verbrechen: Die wahre Geschichte hinter der spektakulärsten Mordserie Amerikas" von David Grann. Die Aufklärung der Mordserie durch das FBI hätten viele Filmemacher als Erfolgsgeschichte umgesetzt. Bei Martin Scorsese wird auch dieses Drama zu einer bitteren Bestandsaufnahme der Schattenseiten der amerikanischen Gesellschaft, in der es nur Opfer gibt.

Im Zentrum des Geschehens, dem der Film über mehr als zehn Jahre folgt, steht mit Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio) ein Mann mit schwachem Willen, der nach der Pfeife seines Onkels tanzt, der seinerseits aber nicht davor zurückschreckt, ihn über das Ohr zu hauen. Die Serie mysteriöser Todesfälle schafft in dem Ort ein Klima der Angst, die sich langsam ins Intime und Private zieht. Aus der Ehe von Mollie und Ernest wird durch sein Handeln und die Umstände eine vergiftete Liebe.

Mit der Zerstörung des Lebens durch kriminelle Strukturen nimmt Scorsese ein Motiv auf, das sein Werk prägt. Er bleibt Themen wie Loyalität, Familie und das Gefangensein in einer Spirale der Gewalt treu. Robert De Niros Figur agiert wie ein schlauer Pate der Mafia, nach außen ein Biedermann und Förderer der Indigenen, in Wahrheit ist er ein eiskalter Verbrecher. Und er zieht die Strippen wie ein Mafiaboss. Im Mob vereint, fühlen sich die weißen Männer der Stadt stark, neben der Gier verbindet sie ihre rassistischen Ressentiments. Scorsese nimmt diesen Glauben an die Überlegenheit der Weißen auf, nimmt aber bei den Dialogen selbst keine Rücksicht auf heutige Sprachverbote bei der Wahl von Vergleichen zwischen Indigenen und Menschen jüdischen Glaubens.