Warner Bros. Pictures Germany
Tenet (2020)

Tenet

Die Zeit läuft ab
Originaltitel
Tenet
Alternativ
Untitled Christopher Nolan Project
Regie
Christopher Nolan
Darsteller
Juhan Ulfsak, Robert Hall, Ivo Uukkivi, Andrew Howard, John David Washington, Rich Ceraulo
Kinostart:
Deutschland, am 26.08.2020 bei Warner Bros. Pictures
Kinostart:
Österreich, am 26.08.2020 bei Warner Bros
Kinostart:
Schweiz, am 26.08.2020 bei Warner Bros. (Switzerland)
Kinostart Deutschland
Tenet
Genre
Action
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2020
Länge
150 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
8,0 (2 User)
Robert Zemeckis stand Christopher Nolan Pate
Nachdem der nur Protagonist genannte CIA-Agent (durchtrainiert und charmant: John David Washington) sich lieber selbst ins Jenseits befördert, als seine Kollegen nach einem völlig aus dem Ruder gelaufenen Einsatz in der Oper von Kiew zu verraten, hat er sich für höhere Aufgaben qualifiziert. Unter dem Codename Tenet, so viel wie Glaubensbekenntnis, erwartet ihn eine gefährliche Mission. Das Geheimnis von Zeitreisen wurde geknackt, das lassen zumindest Pistolenpatronen vermuten, die aus der Zukunft stammen und sich in der Zeit rückwärtsbewegen. Weitere Schrottteile aus der Zukunft könnten Überbleibsel eines dritten Weltkriegs sein.

Der Protagonist und sein neuer, etwas zwielichtiger Partner Neil (brillant: Robert Pattinson) sollen nun die heute existierende Welt retten. Der Weg des durchtrainierten, kampferprobten Helden führt von einem Waffenhändler in Mumbai zum russischen Selfmade-Milliardär Andrei Sator (wie bereits in "Dunkirk" völlig zurückgenommen: Kenneth Branagh), der sich in London niedergelassen hat. Der Superschurke quält nicht nur seine Frau Kat (Elizabeth Debicki). Er bewegt sich mit Hilfe der Zeitmaschine scheinbar mühelos durch die Zeit und kann damit die Entwicklung der Menschheit manipulieren.
Wer die Grundkonstellation der Bond-Filme liebt, ist auch in Christopher Nolans ambitioniertem Science-Fiction-Spektakel richtig. Wie jeder ordentliche Bond beginnt der Film mit einer spektakulären Kampfszene, der im Laufe der spannenden Zweieinhalbstunden etliche folgen. Es kracht und bummst gewaltig, Blut fließt dabei selten. Und es sei - auch angesichts der angespannten Weltlage - mal die Verwunderung festgehalten, wie ungestört der amerikanische Geheimdienst in der Ukraine und Russland agiert.

Pate stand sicher auch der Plott von Robert Zemeckis' "Zurück in die Zukunft II", in der Marty McFly und der Doc mehrmals ihrem eigenen Ich begegnen. Auch der Protagonist muss lernen, dass er und seine Gegner durch die Reisen in der Zeit mehrfach an einem Ort sein können. Dabei lernen er und die anderen Agenten aus den eigenen Erfahrungen, auch dies ein beliebtes Motiv von Zeitreisefilmen.

Überforderte die Verschmelzung von mehreren Wirklichkeitsebenen in "Zurück in die Zukunft" schon manch Zuschauer, erschließen sich Nolans physikalische Erklärungsversuche des wissenschaftlichen Hintergrund wohl nur Quantenphysikern und jenen, die bei Einsteins Relativitätstheorie nicht ausgestiegen sind. Ohne Rücksicht auf die allgemeine Verständlichkeit frönt Nolan seinem Lieblingsthema, der gegenseitigen Beeinflussung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und er bietet auch nur eine dünne Erklärung an, warum künftige Generationen die heutigen Erdenbewohner dezimieren oder die Geschichte verändern wollen. Andererseits liegt es angesichts der derzeitigen Erdzerstörung auf der Hand, warum uns die Nachgeborenen zürnen.

Letztlich führt Nolan die Geschichte des Protagonisten auf die uralte philosophische Frage zurück, inwieweit der Einzelne Herr seiner Handlungen und über sein Schicksal ist oder nur Rädchen im Getriebe im Spiel höherer Mächte. Eine Antwort hat der Regisseur nicht. Noch nicht, denn eine Fortsetzung oder besser ein Prequel, so viel sei verraten, steht bereits im Raum.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Videoclip: Tenet: Der Trailer
Wie bekämpft man einen Gegner aus der Zukunft?
 
Wer die Grundkonstellation der Bond-Filme liebt, liebt auch Christopher Nolans ambitioniertes Science-Fiction-Spektakel.
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