Sony Pictures Entertainment Deutschland
Little Women (2019)

Little Women

Originaltitel
Little Women
Regie
Greta Gerwig
Darsteller
Saoirse Ronan, Emma Watson, Florence Pugh, Eliza Scanlen, Laura Dern, Timothée Chalamet
Kinostart:
Deutschland, am 30.01.2020 bei Sony Pictures
Kinostart:
Österreich, am 30.01.2020 bei Sony Pictures Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 30.01.2020 bei Sony Pictures Switzerland
Genre
Romanze
Land
USA
Jahr
2019
FSK
ab 0 Jahren
Länge
135 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.littlewomen.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Greta Gerwigs Bild der amerikanischen Gesellschaft
Für Jo March (Saoirse Ronan) ist eines klar. Die junge Frau will nie heiraten sowie ihren Lebensunterhalt als Schriftstellerin selbst verdienen. Die kargen Einkünfte für ihre in einer New Yorker Zeitung publizierten Kurzgeschichten, die ihr der geizige Verleger (Tracy Letts) honoriert, schickt sie teilweise an ihre Familie. Denn die reiche Tante (Meryl Streep) lebt alleine in einem riesigen Haus und teilt ungern mit ihrem Bruder (Bob Odenkirk), einem Patrioten, der im amerikanischen Bürgerkrieg diente.

Mutter Marmee (Laura Dern) musste die vier halbwüchsigen Töchter lange alleine durchbringen. Sie teilt das Wenige, das zum Weihnachtsmahl zubereitet wurde, mit der vielköpfigen Familie Hummel, die in einem verfallenen Holzhäuschen haust. Die Wohltat bringt den March-Mädchen Glück. Mr. Laurence (Chris Cooper), dem das prächtige Anwesen gegenüber gehört, spendiert ihnen einen üppig gedeckten Tisch zum Fest. Jo und Laurence Sohn Laurie (Timothée Chalamet) werden zu einem untrennbaren Paar. Seinen Heiratsantrag lehnt sie ab, was den Erben in eine tiefe Krise stürzt. Trost sucht er im Amüsierviertel und den Salons von Paris, wo er auch Jos Schwester Amy (Florence Pugh) trifft, die dort Malerei studiert.

Schwester Meg (Emma Watson) hat sich indessen Lauries Hauslehrer John Brooke (James Norton) verknallt und ihn geheiratet. Das Paar lebt mit zwei Töchtern in bescheidenen Verhältnissen. Die Jüngste der Mädchen, die musikalisch begabte Beth (Eliza Scanlen), bleibt dagegen stets das Sorgenkind der Familie. Bei den Hummels hatte sie sich mit Scharlach angesteckt und nur knapp überlebt. Sieben Jahre später ist sie wieder erkrankt, was Jo zur Rückkehr in das Haus ihrer Kindheit veranlasst. Sehr zur Enttäuschung von Friedrich Bhaer (Louis Garrel).
Die Zeitebenen des Kennenlernens der Familie March und Laurence auf der einen und Jos Rückkehr auf der anderen Seite würfelt Regisseurin Greta Gerwig ("Lady Bird") wild durcheinander. Der Zuschauer braucht einige Minuten, um in den Fluss der Adaption des gleichnamigen autobiografischen Jugendbuches der Amerikanerin Louisa May Alcott zu kommen. Die erste Auflage des Romans um eine Jugend in den Neuenglandstaaten erscheint 1868. George Cukor verfilmt ihn unter dem deutschen Titel "Vier Schwestern" mit Katharine Hepburn und Joan Bennett im Jahre 1933. Elizabeth Taylor und Janet Leigh stehen 1949 unter der Regie von Mervyn LeRoy für "Kleine tapfere Jo" vor der Kamera. Gillian Armstrong gewinnt 1996 Winona Ryder, Kirsten Dunst, Claire Danes und Christian Bale für ihre Interpretation "Betty und ihre Schwestern".

Gerwigs liebevolle Adaption modernisiert die Story um das Streben nach Glück behutsam. Die New Yorkerin bleibt mit der Geschichte von Frauen, die selbstbestimmt ihren Weg gehen, auch den eigenen Idealen und Obsessionen treu, die sie bislang zum Thema der Filme machte, für die sie das Drehbuch schreibt und in denen sie auch selbst spielt. Den bekannten Stoff macht sie im Kern zu einer romantischen Love-Story nach bewährten Muster - allerdings ohne deren klebrige, märchenhafte Verlogenheit, Wenn sich Amy und Laurie umkreisen, Meg gegen die Widerstände ihrer Tante für die Liebe entscheidet und auch Jo den Weg zum Traualtar findet, suchen sie nie wie Aschenputtel den Traummann, sondern eine Partner, mit dem sie Liebe und Leid teilen können.

Der Weg ist das Ziel, und den macht Greta Gerwig zu einem kurzweiligen Erlebnis. Mit opulenter Ausstattung und hohem Schauwert malt sie ein Schaubild der amerikanischen Gesellschaft, in der Frauen gegen die noch von den Briten übernommenen Konventionen rebellierten und ihren eigenen Platz suchten. Dabei lebten die Gemeinschaft in der kleinen Gemeinde eine Solidarität und ein Miteinander, das im scharfen Kontrast zum plumben 'America First' steht.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Adaption des gleichnamigen autobiografischen Jugendbuches von Louisa May Alcott.
 
Der Weg ist das Ziel, und den macht Greta Gerwig ("Lady Bird") zu einem kurzweiligen Erlebnis.
Sony Pictures Entertainment Deutschland
Emma Watson, Florence Pugh, Saoirse Ronan & Eliza Scanlen in "Little Women" (2019)
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