El Camino: Ein Breaking Bad Film

Vince Gilligan hat sich mit "El Camino: Ein Breaking Bad Film" einer Herkulesaufgabe gestellt. Der renommierte Serienschmied hat mit dem Drama eine Spielfilm-Fortsetzung der Kultserie "Breaking Bad" realisiert. Eine Herkulesaufgabe ist das deshalb, weil die Vorlage zu den größten Errungenschaften im seriellen Erzählen der letzten Jahre zählt. Sie ist neben "Die Sopranos", "The Wire" und einer Handvoll anderer Serien ein Bezugspunkt, wenn man über die Beste Serien aller Zeiten sinniert. Etliche Preise, darunter mehrere Emmmys und ein Golden Globe für die beste Drama-Serie stützen diese Einschätzung.

Die Erwartungen an "El Camino: Ein Breaking Bad Film" sind hoch und doch erfüllbar. Immerhin ist mit Gilligan der kreative Kopf der Vorlage auch bei der Fortsetzung federführend. Er hat schreibt das Drehbuch zum Drama und führt Regie. Hinzu kommen inhaltliche Aspekte. Mit Jesse Pinkman wird die Geschichte einer der zentralen Figuren der Vorlage fortgesetzt. Der Drogendealer kommt aus dem Sumpf der organisierten Kriminalität, Drogenhandel und Mord bekanntlich einigermaßen ungeschoren davon. Doch wie geht seine Geschichte nun weiter?

Diese Frage interessiert die Fans der Vorlage ebenso brennend, wie das weitere Schicksal von Walter White. Klar, der Normalo, der dank seiner Chemiekenntnisse zu einem Drogenbaron aufsteigt, rafft am Ende der Serie zweifach dahin. Seine Krebserkrankung und so manche Kugel bei dem finalen Shoot Out stecken ihn sprichwörtlich und buchstäblich nieder. Mit der Abblende bleiben Fragen offen. Hat Walter White die Schießerei vielleicht überlebt? Wird er seine Krankheit so lange überstehen, dass ihm im Falle einer Fortsetzung wenigstens einige wenige Erzählminuten gegönnt werden. Damit wäre auch der Weg frei für Bryan Cranstons Rückkehr zu seiner Paraderolle. Fragen über Fragen - beste Voraussetzungen also für die Macher von "El Camino", um an den Erfolg der Vorlage anzuknüpfen.