jip Film & Verleih
Gott existiert, ihr Name ist Petrunya ("Gospod postoi, imeto i' e Petrunija", 2019)

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya

Originaltitel
Gospod postoi, imeto i' e Petrunija
Alternativ
God Exists, Her Name Is Petrunija; Eine Göttin namens Petrunya
Regie
Teona Strugar Mitevska
Darsteller
Zorica Nusheva, Labina Mitevska, Stefan Vujisic, Suad Begovski, Moni Damevski, Violeta Sapkovska
Kinostart:
Deutschland, am 14.11.2019 bei JIP Film & Verleih
Kinostart:
Österreich, am 22.11.2019 bei Polyfilm
Kinostart:
Schweiz, am 09.05.2019 bei trigon-film
Kinostart Deutschland
Gott existiert, ihr Name ist Petrunya
Genre
Drama
Land
Mazedonien, Belgien, Frankreich, Kroatien, Slowenien
Jahr
2019
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Frauen stehen ihren Mann
Petrunija (Zorica Nusheva) möchte sich am liebsten weiter im Bett vor der Außenwelt verkriechen, denn die Aussicht auf einen Job als Sekretärin schmeckt der arbeitslosen Historikerin gar nicht. Um den Streit mit ihrer Mutter zu beenden, die den Termin abgemacht hatte, zwängt sie sich in ihr schönstes Kleid für das drohende Vorstellungsgespräch. Es endet prompt in einem Desaster als Petrunija auf die Macho-Sprüche des Fabrikleiters und dessen plumpe Anmache nicht reagiert.

Frustriert und gedemütigt zieht sie sich an den reißenden Fluss zurück, wo gerade eine Prozedur durchzieht, die aus dem Kirchenkalender des orthodoxen Landes nicht wegzudenken ist. Die Männer tauchen nach einem gesegneten Kreuz, das von einem Priester ins Wasser geworfen wird. Dem Finder winkt ein Jahr Glück.

Ohne lange zu überlegen, wirft sich Petrunija in die Fluten und reißt das Kreuz an sich. Die Empörung ist groß und so flüchtet sie nach Hause. Dort wird sie von ihrer empörten Mutter entdeckt und schließlich gar von der Polizei verhaftet. Auf dem Revier diskutieren Klerus und Staatsanwaltschaft, ob sie sich eines Verbrechens schuldig gemacht hat.

Vor der Tür sammelt sich bald eine geifernde Menge, welche die Herausgabe des Kreuzes fordert. Petrunija begreift langsam, dass sie die göttliche Ordnung angegriffen hat, die den Alltag der Menschen hier seit Jahrtausenden bestimmt.
Teona Strugar Mitevskas Film beruht auf einer wahren Begebenheit, die Filmemacherin aus Nordmazedonien änderte einzig die Ausgangslage. Während die wahre Petrunija beweisen wollte, dass sie besser als alle Männer schwimmen und Frauen gleichberechtigt 'ihren Mann stehen' können, schlittert die Filmfigur eher unbewusst in die Bredouille und wächst erst danach über sich hinaus.

Über diesen künstlerischen Kniff können sich die Zuschauer besser mit ihr identifizieren. Sie folgen einer Frau und Rebellin, die aus ihrer Mitte stammt und sich gegen tradierte Verhaltens- und Denkmuster auflehnt. So wird die von feinem Humor getragene Tragikomödie zu einer universellen Metapher für den Aufstand gegen den Stillstand in einer archaisch anmutenden Machogesellschaft. Die Erfahrungen Petrunijas teilen Frauen weltweit, wenn sie ihren Anspruch auf Glück selbstbestimmt durchsetzen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Teona Strugar Mitevskas Story beruht auf einer wahren Begebenheit.
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Gott existiert, ihr Name ist Petrunya ("Gospod postoi, imeto i' e Petrunija", 2019)
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