Universum Film
The Gentlemen (2020)

The Gentlemen

Originaltitel
The Gentlemen
Regie
Guy Ritchie
Darsteller
Matthew McConaughey, Charlie Hunnam, Michelle Dockery, Jeremy Strong, Lyne Renee, Colin Farrell
Kinostart:
Deutschland, am 27.02.2020 bei Leonine Distribution
Kinostart:
Österreich, am 28.02.2020 bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, am 27.02.2020 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Action, Krimi
Land
USA
Jahr
2020
FSK
ab 12 Jahren
Länge
114 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
9,0 (1 User)
Aberwitzige, skurrile Story aus dem Gangstermilieu
Drogenbaron Mickey Pearson (Matthew McConaughey) ist am Ende. Sein Blut spritzt über den Boden des altmodischen britischen Pubs, in dem er gerade eine Pint leeren will. Rückblende und Auftritt des brillanten Hugh Grant, wie man ihn noch nie gesehen hat. Wie ein guter Wein ist er mit den Jahren gereift und dürfte jetzt sein Sonnyboy-Image aus den romantischen Komödien endgültig abgelegt haben. Er gibt den windigen Papparazzi Fletcher, den ein britischer Zeitungsmogul und Inhaber des größten Schmierenblattes der Insel auf Pearson angesetzt hat. 150.000 Pfund winken Fletcher für belastende Fotos von Pearson, der über ein effizientes Imperium von Gras-Plantagen herrscht, und seiner Frau Rosalind (Michelle Dockery), die eine rein weibliche Autowerkstatt für gut situierte Kundinnen betreibt.

Fletcher wettert indes ein anderes Geschäft. Er bietet die Aufnahmen von Pearsons Aktivitäten dessen rechter Hand für 20 Millionen Pfund an. Ray (Charlie Hunnam) zeigt sich unbeeindruckt vom Wissen Fletchers um Pearsons Rückzugspläne aus dem kriminellen Geschäft und den Beziehungen zum stinkreichen israelischen Geschäftsmann Matthew Berger (Jeremy Strong), der das Geschäft gerne übernehmen würde. Zu Triaden-Boss Lord George (Tom Wu) und dessen aufstrebenden Rivalen, der ebenfalls ein lukratives Geschäftsfeld wittert. Und zu den mit Adrenalin aufgepumpten möchte-gern-Gangstern aus den heruntergekommenen Vierteln Londons, die zufällig Pearsons Kreise stören, und deren cleveren Boxtrainer (Colin Farrell). Die russische Mafia darf natürlich auch nicht fehlen. Bald pflastern etliche Leichen von muskelbepackten Dumpfbacken die Verstecke.
Der britische Regisseur Guy Ritchie ist nach seinen Ausflügen ins Mainstream-Kino zurück im Genre, das er selbst mit "Bube, Dame, König, Gras" und "Snatch - Schweine und Diamanten" schuf. Erneut legt er eine aberwitzig-skurrile Story aus dem Gangstermilieu vor, die mit coolen Sprüchen punktet und mit immer neuen Winkelzügen überrascht, was ein wenig an Steven Soderberghs Klassiker um Danny Ocean erinnert.

Jeder will jeden bescheißen, Loyalität zählt wenig bei der potentiellen Neuaufteilung des lukrativen Marktes. Wobei Ritchie in einem kleinen Nebenstrang auch seine Ablehnung von harten Drogen klar macht. Pearson macht sein Geld mit THC und nicht mit abhängigen Teenagern, die alles für den nächsten Schuss geben.

Neben Hugh Grant agieren die Stars aus Hollywood mit ungeheurem Spaß am Spiel mit Klischees von coolen und rücksichtslosen Charakteren der Unterwelt. Wobei Ritchie sehr sparsam mit den Blutfarbbeuteln umgeht. Er hat keine Lust auf die Zurschaustellung von Gewalt und blendet schnell ab. Und nicht zuletzt hat er wohl von Ex-Frau Madonna einiges über Musik gelernt. "Old McDonald hat ne Farm" gibt er mit diesem unterhaltenden Film einen völlig neuen Sinn.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Mickey Pearson (Matthew McConaughey) ist am Ende. Sein Blut spritzt über den Boden eines traditionellen britischen Pubs.
 
Der britische Regisseur Guy Ritchie ist nach seinen Ausflügen in den Mainstream zurück, wo er mit "Bube, Dame, König, Gras" begann.
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