Matrix Resurrections

Welche Pille darf es sein, Mr. Anderson (Keanu Reeves)? Die Blaue, die Du täglich einnimmst? Dann ist dir ein Leben als depressiver Computer-Nerd sicher, der das Game "Matrix" erfand und seinen eigenen Avatar Neo in aufregende Abenteuer schickte. Nun bastelt er für seinen Boss (Jonathan Groff) an dem Game Binare, dass die Spielwelt erneut revolutionieren soll. Auch mit einem Reboot wären seine Auftraggeber zufrieden. Den Alltag meistert er nur mit regelmäßigen Besuchen bei seinem Psychoanalytiker (Neil Patrick Harris), der die Anderson wiederkehrende Flahbacks ins Reich der Phantasie verbannen will. Es ist vor allem auch ein einsames Leben. Anderson traut sich nicht, Tiffany (Carrie-Anne Moss) im Coffee-Shop anzusprechen, die Trinity zum Verwechseln ähnelt. Sie lebt in einer Vorzeigeehe samt zwei halbwüchsigen Kids.

Oder soll er lieber die rote Tablette nehmen? Dann kehrt Anderson wie von Morpheus (Yahya Abdul-Mateen II) vorausgesagt als Heilsbringer Neo in die wirklich existierende Matrix zurück und verändert die Geschicke Tiffanys, die er bei seiner Flucht aus der Sklaverei der Maschinen einst zurück ließ. Er wählt die zweite Chance und taucht erneut ein in die düster-braune Zukunftswelt, in der leider nur die Sonnenbrillen cool sind. Neo, dessen Aussehen unverkennbar Jesus Christus gleicht, trifft auf alte Widersacher, durchschaut endlich einige Geschehnisse aus seiner Vergangenheit und kämpft an der Seite seiner Getreuen gegen alte Schurken, Maschinen und Computerprogramme, die die Menschheit in einem digitalen Konstrukt versklavt hatten, um ihre Körperenergie zu ernten. Letztlich hielten die Auftraggeber Neo und Trinity nur in einer weiteren Matrix gefangen hielten.

Katharina Dockhorn/Filmreporter.de