Buena Vista International
Irgendwann in Mexico

Irgendwann in Mexico

Originaltitel
Once upon a Time in Mexico
Alternativ
Irgendwann in Mexiko (falsche Schreibweise)
Regie
Robert Rodriguez
Darsteller
Antonio Banderas, Salma Hayek, Johnny Depp, Mickey Rourke, Eva Mendes, Danny Trejo
Medium
Film
Filmstart
30.03.2004 bei Sony Pictures Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Irgendwann in Mexico
Genre
Action, Abenteuer
Land
USA
Jahr
2003
FSK
ab 18 Jahren
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,2 (12 User)
Robert Rodriguez' abstruses Western-Sammelsurium
Der korrupte CIA-Agent Sands (Johnny Depp) will, nicht ohne Hintergedanken, Mexiko vor dem Putschversuch eines fiesen Drogenbarons (Willem Dafoe) bewahren. Der hat sich dazu mit dem finsteren und noch fieseren General Marquez verbündet. Sands, der - wie es sich für einen US-Agenten heutzutage gehört - in Wahrheit selbst die Kontrolle über das Land erhalten will, beauftragt den einsamen Mariachi (Antonio Banderas), den Putsch zu verhindern. Der wiederum hat ohnehin noch eine Rechnung mit Marquez offen - denn der General hatte vor Jahren Carolina (Salma Hayek), seine bildschöne Geliebte, mitsamt der gemeinsamen Tochter auf brutale Weise hingerichtet. Der Mariachi holt seinen explosiven Gitarrenkoffer aus der Ecke und zieht in den Kampf.
Der Mann ist ein unglaubliches Arbeitstier: Robert Rodriguez schreibt, produziert, inszeniert, filmt und schneidet seine Filme meist im Alleingang. Wenn er damit nicht ausgelastet ist - und das scheint recht häufig der Fall zu sein - übernimmt er auch mal den Part des Komponisten und Toningenieurs oder arrangiert die visuellen Effekte, wie in "Spy Kids", seiner cleveren und weltweit überaus erfolgreichen Kinder-Geheimagentenserie. Nur als Schauspieler kann Rodriguez in seinen Filmen nicht auftreten - er muss ja schließlich auch noch die Kamera führen. Auf Schauspieler wird er wohl stets angewiesen sein...

Für Teil drei seiner abgefahrenen mexikanischen "Western"-Reihe hat er mit Johnny Depp, Antonio Banderas, Salma Hayek und einigen illustren Überraschungsgästen ein hochkarätiges Ensemble versammelt. Den ersten Teil, "El Mariachi", hatte Rodriguez 1992 als Filmstudent für nur 7.000 Dollar gedreht. Einen Großteil des Geldes trieb er auf, indem er sich als Versuchskaninchen für ein cholesterinsenkendes Arzneimittel zur Verfügung stellte. So will es zumindest die Legende. Nun hat Rodriguez ein paar satte Handvoll Dollar mehr zur Verfügung, wovon er ausgiebig Gebrauch macht.

Es kracht und scheppert gewaltig in diesem Film. "Irgendwann in Mexico" ist ein abstruses Western-Sammelsurium mit aberwitzigen Kamerafahrten, rasanten Schnitten, grellen Explosionen und blutigen Gemetzeln. Vor lauter Rauchwolken und Blutlachen ist eine Handlung nicht immer so leicht auszumachen. Immerhin erfahren wir so viel: Das eine oder andere Detail der Handlung mag vielleicht hochpolitisch klingen und irgendwie mit der aktuellen Weltlage verwandt sein - in Wahrheit geht es in "Irgendwann in Mexico" nur darum, rasante, schnell geschnittene Action-Szenen scheinbar orientierungslos aneinander zu kleistern. Der rudimentäre und doch unübersichtliche Plot, in dem jeder irgendwie mit jedem noch ein Hühnchen zu rupfen hat, ist nur Vorwand für eine höchst unterhaltsame Materialschlacht. Um die größtmögliche Freiheit zu haben und nicht von unnötig sperrigem Filmkamera-Equipment abhängig zu sein, hat Rodriguez den Film mit High Definition-Video-Kameras gedreht. Das Resultat kann sich sehen lassen.

Mit viel Sinn für Humor lässt Rodriguez schon einmal Superstar und Sexsymbol Enrique Iglesias ein mexikanisches Ständchen anstimmen, bevor auch dieser wild in der Gegend herumballern darf. Herumballern tut auch Agent Sands alias Johnny Depp - und das selbst, nachdem ihm ein brutaler Handlanger des Generals beide Augen herausgeschnitten hat. Wie Sands mit Sonnenbrille und wahrhaft blutunterlaufenen Augen zunächst durch die Gegend stolpert, dann aber zielsicher ein paar Feinde niederbügelt, das hat in all seiner trashigen Absurdität doch Stil.

Wilde Verfolgungsjagden, Comic-Strip-Bösewichte und die bereits bekannten schießenden Gitarren - Rodriguez findet ein denkwürdiges Finale für seine kultige Western-Reihe. Vom Anspruch her kann sich Rodriguez Film vielleicht nicht mit dem Namensvetter "Once Upon a Time in the West" von Sergio Leone messen - aber innerhalb des Action-Genres ist Rodriguez ein ganz großes Meisterwerk gelungen. Wer "El Mariachi" und "Desperado" mochte, wird "Irgendwann in Mexico" wahrlich lieben.
Frank Geissler, Filmreporter.de
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2024