Parfum des Lebens

Guillaume (Grégory Montel) kämpft nach der Trennung von seiner Frau verzweifelt um das geteilte Sorgerecht für seine zehnjährige Tochter Léa (Zelie Rixhon). Das Jugendamt fordert, dass er eine größere Wohnung mit eigenem Zimmer für die Tochter mietet. Um eine solche im teuren Paris bezahlen zu können, darf er seinen Job als Chauffeur nicht verlieren. Doch die Polizei und sein Chef sitzen ihm im Nacken. Noch eine Geschwindigkeitsübertretung und er ist die Fahrerlaubnis los.

Als letzte Chance vertraut ihm sein Chef sine schwierigste Kundin an. Exzentrikerin Anne Walberg (Emmanuelle Devos) verlangt, ihr die Bettwäsche im Hotel zu wechseln und für sie den Assistenten zu spielen. Sie will ihre Nase nicht mit fremden Gerüchen belasten, denn die ist ihr wichtigstes Kapital. Jahrelang hat sie teure Parfüms für Luxusmarken kreiert. Jetzt arbeitet sie freiberuflich als Geruchsberaterin. Sie stellt die Luft in der Nachbildung einer prähistorischen Höhle für Touristen nach und soll einer Dreckschleuder von Chemiefabrik helfen, die Geruchsbelästigung für die Anwohner zu reduzieren.

Zwischen den beiden entstehen vertrauensvolle Bande, durch die sie ihre Ängste in den Griff kriegen und neues Selbstbewusstsein tanken. Dabei verzichtet der Regisseur auf jedes Anzeichen einer amourösen Liaison und schildert den Beginn einer wunderbaren, professionellen Freundschaft zwischen zwei Menschen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Beschränkung auf das Professionelle schließt aber nicht aus, dass sie sich ihre Geschichten erzählen und in entscheidenden privaten Situationen dem Wohl des anderen ein wenig nachhelfen.

Katharina Dockhorn/Filmreporter.de