Paramount Pictures
Dustin Hoffman ist der: "Little Big Man" (1970)

Little Big Man

Originaltitel
Little Big Man
Regie
Arthur Penn
Darsteller
Bert Conway, Helen Verbit, Norman Nathan, Chief Leonard George, Dessie Bad Bear, Linda Dyer
Kinostart:
Deutschland, am 13.08.1971 bei 20th Century
Genre
Western, Komödie
Land
USA
Jahr
1970
FSK
ab 12 Jahren
Länge
130 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
9,0 (Filmreporter)
8,3 (3 User)
Westernkömödie - komisch und authentisch zugleich
Jack Crabb (Dustin Hoffman) hat in seinem langen Leben 121 Sommer erlebt. Jetzt verbringt er seinen Lebensabend in einem Altersheim. Einem Journalisten erzählt er seine ungewöhnliche Lebensgeschichte. Mit seiner älteren Schwester Caroline (Carole Androsky) wächst der kleine weiße Junge bei dem Stamm der Cheyennes auf. Wegen seiner Tapferkeit und seiner geringen Körpergröße nennen die Indianer ihn liebevoll Little Big Man. Als Trapper eine Gruppe Indianer überfallen - unter ihnen auch Jack - gibt der sich in seiner Not als Weißer zu erkennen und wird von Ihnen verschleppt.

Fortan lebt er bei einer Predigerfamilie, reist mit dem der Nachwelt als Buffalo Bill bekannten Wild Bill Hickock (Jeff Corey) und seiner Westernshow durch das 'zivilisierte' Amerika - selbst ein zwielichtiger Händler für Gesundheitswasser nimmt ihn als Gehilfen unter seine Fittiche. Bald macht sich Jack - unfreiwillig wie so oft in seinem Leben - als Revolverheld einen Namen. Er beginnt zu trinken und arbeitet gelegentlich als Spurensucher. Unentwegt wechselt er zwischen der Welt der Weißen und der Indianer. Zuletzt zieht ihn doch wieder zurück zu den Cheyennes. Die müssen sich den Angriffen von General George Armstrong Custer (Richard Mulligan) erwehren. Unter Führung von Little Big Man bringen die Indianer Custers Truppen am Little Big Horn eine vernichtende Niederlage bei. Kein Wunder, wurden sie doch von Jack in die Falle gelockt!
Arthur Penn ("Alices Restaurant") hat sich den großen Mythos Amerikas zum Thema gemacht und ihn zwar historisch nicht ganz korrekt, dafür aber umso eindringlicher filmisch in Szene gesetzt. Mit Dustin Hoffman, der die Rolle des Little Big Man zwischen Komik und Tragik anlegt, gelingt Penn eine eindringliche Anklage gegen die den amerikanischen Ureinwohner verübten Verbrechen. Thomas Bergers gleichnamiger Roman ist (fast) aus der Sicht der Indianer erzählt, das weiße Findelkind Jack Crabb dient als kultureller Transmissionsriemen, der auch etwas als Übersetzer zwischen den Kulturen dient.

Bergers Perspektive kommt Regisseur Penn sehr entgegen, schon in "Bonnie und Clyde" hat er ein Heldenpaar inszeniert, deren Scheitern unvermeidbar erscheint. "Little Big Man" ist spannend, komisch und tragisch zugleich, die beeindruckenden Aufnahmen und die überzeugend agierenden Darsteller sorgen dafür, dass der Antiwestern nicht nur das einseitig informierte Publikum bildet sondern zu allererst auch exzellent unterhält. Dass die Darstellung der Indianer nicht in die bekannten Klischees abgleitet, sorgt Chief Dan George. Der 1981 verstorbene Indianer war Häuptling der kanadischen Squamish-Indianer und Präsident des Stammesrates in Vancouver.
Nicola Turri, Filmreporter.de
Selten gelingt es einem Western, derart komisch und authentisch zugleich zu wirken. Die erfundene Story erhebt durch die Einbeziehung der...
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Little Big Man (1970)
2024