The Magic Flute

Roland Emmerich steht als Produzent hinter der farbenfrohen, opulent ausgestatteten und mit zahlreichen Special Effects gespickten Version der mehr als 200 Jahre alten Oper. Deren Kern arbeiten die Macher als Mischung aus modernem Fantasy-Spektakel und orientalischen Märchen, ägyptischen Motiven und chinesischen Einflüssen heraus. Der Drache, der Tamino bedroht, war wohl noch nie so furchterregend.

Die Opernszenen sind eingebettet in den modernen Handlungsrahmen der Ereignisse an Tims Schule. Das Ergebnis ist eine stimmige Mischung aus dem Reich von Harry-Potter und Coming-of-Age-Filmen. Tim muss sich Mobbing stellen und sich als Freund bewähren. Er ist nicht der Einzige unter den Eleven, der mit der Frage konfrontiert wird, ob er in die Fußstapfen der Väter treten will und wie er mit den Erwartungen der Eltern umgehen will.

Ein kleiner Besetzungscoup ist sicher die Verpflichtung von F. Murray Abraham als Internatsleiter, in "Amadeus" gab der noch Mozarts Gegenspieler. Die jungen Gesichter und auch Papageno haben das Zeug zu Teenager-Schwarms. Ein kompletter Fehlgriff ist dagegen Wilson Gonzalez Ochsenknecht. Er kann nicht sprechen und der Zuschauer ist froh, dass er nur zwei kleine Szenen mit wenige Sätzen hat.

Die Musik aus der Feder des Genies Wolfang Amadeus Mozart bestimmt eher beiläufig den Sound des Films, die bekanntesten Gesangsstücke fließen wie in einem Disney-Musical in die Handlung ein. Dabei wirken sie allerdings nie aufgesetzt. Wenn die Sänger und Sängerinnen anstimmen, ist dies die natürlichste Sache der Welt. Die Mischung ist perfekt - Opernliebhaber kommen ebenso auf ihre Kosten wie junge Zuschauer, die noch nie von der "Zauberflöte" gehört haben und sich scheuen, einen Fuß ins Opernhaus zu setzen.