Neue Visionen Filmverleih
Der Rosengarten von Madame Vernet ("La fine fleur", 2020)

Der Rosengarten von Madame Vernet

Gärtnern ist nichts für Feiglinge
Originaltitel
La fine fleur
Regie
Pierre Pinaud
Darsteller
Catherine Frot, Manel Foulgoc, Fatsah Bouyahmed, Olivia Cote, Marie Petiot, Vincent Dedienne
Kinostart:
Deutschland, am 09.09.2021 bei Neue Visionen Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 09.09.2021 bei Praesens-Film
Genre
Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2020
FSK
ab 6 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
Homepage
www.der-rosengarten-von-madame-vernet.de
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brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Der Rosenkrieg mal ganz anders gesehen
Form, Farbe, Duft - keine Rose ist für Eve Vernet (Catherine Frot) wie die andere. Über Jahre war sie die gekrönte Züchterin der begehrten Boten der Liebe im Burgund. Das sicherte dem Familienbetrieb, den sie von ihrem Vater erbte, die Kundschaft. Seit acht Jahren hofft sie jedoch vergeblich auf einen Triumpf bei der jährlichen Kür der 'Goldenen Rose' für die beste Neuzüchtung. Stattdessen räumt der Großkonzern Lamarzelle regelmäßig alle Auszeichnungen ab und verdirbt Vernet das Geschäft.

Durch die Ebbe in der Firmenkasse kann Vernet keine Helfer einstellen, die sie dringend für die Pflege der Pflanzen bräuchte. Sie sträubt sich auch, mit Fred (Manel Foulgoc), Samir (Fatsah Bouyahmed) und Nadège (Marie Petiot) aus einem staatlichen Resozialisierungsprogramm zu arbeiten, die ihre langjährige Mitarbeiterin und Vertraute Véra (Olivia Cote) anheuert. Von Pflanzenzucht hat das Trio keine Ahnung, aber sie zeigen immerhin guten Willen. Die Vorgeschichte der Drei bringt Vernet auf eine verwegene und nicht ganz legale Idee, um beim nächsten Wettbewerb wieder die Nase vorn zu haben.
Die warmherzige, humorvolle und mit viel Liebe zu den Figuren erzählte Tragikomödie von Pierre Pinaud ("Sag, dass du mich liebst") wandelt in den Fußstapfen der beliebten Feel-Good-Filme aus Frankreich, die seit dem weltweiten Erfolg von "Ziemlich beste Freunde" die Leinwand bereichern. Unterschwellig rücken sie stets ein gesellschaftliches Phänomen ins Zentrum der Story, in diesem Fall die Verdrängung der kleinen Familienbetriebe durch global agierende Konzerne in der Landwirtschaft. Vernet wehrt sich mit Engagement und Passion für ihre Züchtungen gegen die Übernahme durch Lamarzelle, woraus im wahrsten Sinne des Wortes ein Kampf von David gegen Goliath wird.

Sie kann nur überleben, wenn sie ihren Widerwillen überwindet und sich auf die Hilfe durch ihre drei neuen Angestellten einlässt. Sie geben sich gegenseitig Halt - die einen haben endlich Arbeit und fühlen sich anerkannt, Vernet hofft so ihren Betrieb retten zu können. Aus der Einzelspielerin Vernet wird eine Teamplayerin, die sich dabei auch selbst verändert. Mit kleinen Gesten und Blicken bringt die überragende Catherine Frot das Aufbrechen der antrainierten Härte von Eve auf den Punkt. Plötzlich hat die Unternehmerin ein Lächeln, später zaubert der gemeinsame Spaß sogar ein Lachen auf ihr Gesicht.

Nebenbei erhält der Zuschauer einen Einblick in die Sorgfalt und Mühen der Zucht der blühenden Pflanzen, zudem lässt der Pinaud die Kamera mehrmals über blühende Rosenfelder fahren. Das gibt dem Film nicht nur seinen ganz eigenen, optischen Reiz. In manchen Moment scheint sich auch der besondere Duft einer Rose in die Nase zu schleichen und rundet die sinnliche Brillanz des Films ab.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Rosenzüchterin Eve kämpft gegen den Niedergang ihrer Firma.
 
Warmherzige, humorvolle und mit viel Liebe zu den Figuren erzählte französische Tragikomödie.
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Der Rosengarten von Madame Vernet ("La fine fleur", 2020)
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