Universal Pictures International Germany (UPI)
She Said (2022)

She Said

Originaltitel
She Said
Regie
Maria Schrader
Darsteller
Carey Mulligan, Zoe Kazan, Patricia Clarkson, Andre Braugher, Jennifer Ehle, Angela Yeoh
Kinostart:
Deutschland, am 08.12.2022 bei Universal Pictures International (UPI)
Kinostart:
Österreich, am 08.12.2022 bei Universal Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 08.12.2022 bei Universal Pictures
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2022
FSK
ab 12 Jahren
Länge
129 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Maria Schraders Beitrag zur #metoo-Debatte
Jodi Kantor (Zoe Kazan) und Megan Twohey (Carey Mulligan) von der New York Times sind elektrisiert. Einige Schauspielerinnen beschuldigen den Gründer von Miramax und Weinstein Company Harvey Weinstein (Mike Houston) sexueller Übergriffe und Vergewaltigungen. Doch keine hat den Mut, mit den Vorwürfen an die Öffentlichkeit zu gehen.

Die Journalistinnen beginnen eine umfangreiche Recherche, während der sich das Ausmaß der Übertretungen des Filmmoguls und die Ursache für das Schweigen seiner zum Teil prominenten Opfer herausschält. Weinstein schließt immer wieder mit den Frauen Verschwiegenheitsvereinbarungen mit hohen Entschädigungssummen ab. Auch jetzt fährt er eine Armada von Anwälten auf, um eine mögliche Veröffentlichung der Vorwürfe zu verhindern.
Mit "She Said" inszeniert Maria Schrader erstmals einen Spielfilm in den USA. Ihr Film basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch der beiden 2018 mit dem Pulitzer-Preis prämierten Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey. Akribisch zeichnet der Film die mühevolle, zeitaufreibende Arbeit der beiden nach, während der sie immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen. Kaum eine Spur erweist sich als kalt, trotzdem wollen die Frauen meist anonym bleiben.

Schließlich ist es eine Britin, die vor einem lebensrettenden medizinischen Eingriff steht, die als erste aussagen will. Dazu kommen Dokumente eines Wisthleblowers, die den Stein endlich auch juristisch ins Rollen bringen. Auch dies ist wichtig in Erinnerung zu bringen, angesichts des Schicksals von Julian Assange und Edward Snowden sowie den damit verbundenen geplanten Gesetzesänderungen, die dies künftig unter Strafe stellen würden.

Stilistisch steht der Film in einer Reihe mit Klassikern des Genres wie "Die Unbestechlichen" oder "Frost/Nixon" um die Aufdeckung des Watergate-Skandals, die ein Loblied auf den unabhängigen Journalismus singen. Und das ist gut so. Für die Demokratie in den USA ist die Aufdeckung der Bespitzelung der Demokratischen Partei durch die Republikaner ebenso wichtig, wie die Verhaftung Weinsteins. Sie aktiviert die weltweit erfolgreiche #metoo-Bewegung. Sexuelle Übergriffigkeit wird endlich als solche gebrandmarkt und nicht als Petitesse abgetan. Zugleich unterstreicht der Film den Wert unabhängiger Berichterstattung. Etliche Medien nehmen die Kürzungen in den Redaktionen in den vergangenen Jahren zumindest teilweise zurück und setzen wieder verstärkt auf ihre Aufgabe: die Kontrolle der Mächtigen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Die Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey sind elektrisiert, als Schauspielerinnen Harvey Weinstein sexueller Übergriffe beschuldigen.
 
Maria Schrader inszeniert erstmals in den USA. Thema: die erstaunlich lange überfällige #metoo-Debatte.
Universal Pictures International Germany (UPI)
She Said (2022)
2024