Wild Bunch Germany, Carole Bethuel, Mandarin Production Foz
Sophie Marceau & Géraldine Pailhas in "Alles ist gutgegangen" ("Tout s'est bien passé", 2021)

Alles ist gutgegangen

Originaltitel
Tout s'est bien passé
Alternativ
Everything Went Fine; Alles ist gut gegangen
Regie
François Ozon
Darsteller
Sophie Marceau, André Dussollier, Géraldine Pailhas, Charlotte Rampling, Eric Caravaca, Hanna Schygulla
Kinostart:
Deutschland, am 14.04.2022 bei Alamode Filmdistribution
Kinostart:
Schweiz, am 14.04.2022 bei Filmcoopi
Genre
Drama
Land
Frankreich
Jahr
2021
FSK
ab 12 Jahren
Länge
114 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Familiengeschichte nach Emmanuèle Bernheims Roman
Ein Schlaganfall reißt den 85-jährigen André (André Dussollier) von einem Moment zum nächsten aus seinem Alltag. Bereits im Krankenhaus wird ihm klar, dass er halbseitig gelähmt bleiben und für den Rest seines Lebens auf Hilfe angewiesen sein wird. Daher setzt sich ein Gedanke in ihm fest. Wegen dem Verlust seiner Selbständigkeit fürchtet er den Verlust seiner Würde und ein langes Dahinvegetieren. Er will seinem Leben ein Ende setzen und bittet seine Tochter Emmanuèle (Sophie Marceau) um Hilfe. Die ist zunächst entsetzt, bringt es aber nicht übers Herz, ihrem geliebten Vater den letzten Wunsch abzuschlagen. Sie weiht nur Schwester Pascale (Géraldine Pailhas) in den Plan ihres Vaters ein.

Da Sterbehilfe in Frankreich verboten ist, macht Emmanuèle eine Stiftung in der Schweiz ausfindig. Ausgiebig lässt sich André von einer Mitarbeiterin (Hanna Schygulla) beraten. Alles ist vorbereitet, doch dann fliegt der geheime Plan auf. Hat Andrés verbitterte, demente Ex Claude (Charlotte Rampling) oder sein Lebenspartner Gérard (Grégory Gadebois) die Schwestern verraten? Letztlich ist dies egal. Doch für André heißt es: er muss die letzte Reise seines Lebens alleine antreten.
Die Familiengeschichte folgt dem autobiografischen Roman von Emmanuèle Bernheim, der 2013 in Frankreich veröffentlicht wird und ein Jahr später den Leserpreis der Frauenzeitschrift Elle gewinnt. François Ozon hält sich weitgehend an die Buchvorlage.

Im Zentrum der Handlung bleibt der Wunsch Andrés, den die Politik im katholischen Frankreich verbietet, und die Zerrissenheit seiner Tochter, deren seelische Wunden durch die Härte des Vaters wieder aufbrechen. Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl ist stärker als die Verletzungen der Kindheit und die Kränkung durch das Verlassen werden.

Sophie Marceau und André Dussollier machen diese ambivalente Beziehung mit bravourösen Leistungen zur berührendsten Liebesgeschichte des Kinojahres 2021. Dussollier macht die gravierenden Einschränkungen durch die Krankheit emotional und physisch glaubhaft. Obwohl sie selbst mit einem Bein im Knast steht, hat Marceaus Emmanuèle die Kraft, ihrem Vater bei der Erlösung von seinem Leid zu helfen. Sie machen das Drama zu einem starken Plädoyer für ein selbstbestimmtes Ende.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Nach einem Schlaganfall will der 85-jährigen André (André Dussollier) mit Hilfe seiner Tochter aus dem Leben scheiden.
 
Familiendrama nach Roman von Emmanuèle Bernheim.
Wild Bunch Germany, Carole Bethuel, Mandarin Production Foz
Sophie Marceau & André Dussollier in "Alles ist gutgegangen" ("Tout s'est bien passé", 2021)
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