The Walt Disney Company (Germany)
The Banshees of Inisherin (2022)

The Banshees of Inisherin

Originaltitel
The Banshees of Inisherin
Regie
Martin McDonagh
Darsteller
Colin Farrell, Brendan Gleeson, Kerry Condon, Barry Keoghan, Gary Lydon, Pat Shortt
Kinostart:
Deutschland, am 05.01.2023 bei The Walt Disney Company (Germany)
Kinostart:
Österreich, am 05.01.2023 bei The Walt Disney Company Austria
Kinostart:
Schweiz, am 05.01.2023 bei The Walt Disney Company Switzerland
Genre
Drama
Land
Irland, USA, Großbritannien
Jahr
2022
FSK
ab 16 Jahren
Länge
109 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Schwarze Komödie von Martin McDonagh
Wolfgang Amadeus Mozart sei ein deutscher Komponist des 17. Jahrhunderts. Mit diesem Wissen will der ansonsten wortkarge Colm Doherty (Brendan Gleeson) seinen gesprächigen Erzfeind Padraic (Colin Farrell) bei einer der wenigen Konversationen zwischen den beiden beeindrucken. Einst waren die Männer beste Freunde, doch von einem Tag auf den anderen kündigt Doherty die innige Beziehung auf. Er wolle keine Zeit mehr mit der täglichen Plauderei vergeuden und sich auf die Komposition der Hymne der "Banshees of Inisherin" konzentrieren. Sie sind in der irischen Überlieferung Feen, die auf Todesfälle in den Familien warten.

Um seiner ultimativen Forderung zum Ende des Austausches Nachdruck zu verleihen, kündigt Doherty an, sich für jedes weitere Wort, das Padriac an ihn richtet, einen Finger abzuschneiden. Keiner im Dorf glaubt, dass er seine Drohung wahr macht. Doch der Konflikt der Sturköpfe auf einer einsamen Insel vor der Küste der rauen irischen See, wo die Gefechte des Bürgerkrieges des Jahres 1923 nur von weitem zu hören sind, eskaliert. Auch die Schlichtungsversuche von Padriacs Schwester Siobhan Súilleabháin (Kerry Condon) prallen an der Verbohrtheit der Männer ab. Es hilft nicht mal der scherzhafte Hinweis, dass Mozart im 18. Jahrhundert lebte.
Martin McDonagh (Oscar-Gewinner für "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri") arbeitet für diese schwarze Komödie nach "Brügge sehen... und sterben?" erneut mit Colin Farrell und Brendan Gleeson zusammen. Letzteren hatte er bereits in seinem Kurzfilm-Oscar-Gewinner "Six Shooter" besetzt. Es scheint, als hätte er den beiden Stars die Rollen der wortkargen Iren auf den Leib geschrieben. Die Geschichte gehört aber zur "The Aran Islands Trilogy". Die Theaterstücke schrieb McDonagh vor mehr als zwei Jahrzehnten. "Die Todesfeen von Inisherin" wurde allerdings nie aufgeführt. Die Filmadaption feiert seine Premiere auf den Filmfestspielen von Venedig. Martin McDonagh bekommt den Preis für das Beste Drehbuch und Colin Farrell als bester Darsteller.

McDonagh stellt den beiden Sturköpfen, die an Frances McDormands Performance in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" erinnern, ein Ensemble kauziger Typen zur Seite, die in ihrem Glauben an die eigene Allmacht gefährlich sind. Dazu gehört ein überforderter Priester und erneut einen Polizisten, der Dreck am Stecken hat. Er missbraucht seinen Sohn. Die Súilleabháins sind die einzigen, die dem Jungen zur Seite stehen.

Doch es gibt einen gewaltigen Unterschied zu den "Billboards", in denen eine toughe Frau stur gegen die Untätigkeit und Gleichgültigkeit der Männer ankämpft. Das Duell zwischen Doherty und Súilleabháin kann keiner gewinnen, ihre beste Zeit ist längst abgelaufen. Indem Gleeson und Farrell die Seelen der Streithähne kongenial entblättern, machen sie den idiotischen Kampf zu einem Gleichnis auf die Folgen von toxischer Männlichkeit, die längst die Gesellschaft eines ganzen Ortes infiziert hat.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Und hier ist der Trailer zu "The Banshees of Inisherin".
 
Die Geschichte von "The Banshees of Inisherin" ist Teil der "The Aran Islands Trilogy".
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