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Rex Gildo - Der letzte Tanz (2022)

Rex Gildo - Der letzte Tanz

Originaltitel
Rex Gildo - Der letzte Tanz
Alternativ
Rex Gildo: The Last Dance
Regie
Rosa von Praunheim
Darsteller
Ichgola Androgyn, Prodromos Antoniadis, Ben Becker, Cindy Berger, Kilian Berger, Annegret Biehn
Kinostart:
Deutschland, am 29.09.2022 bei missingFilms
Genre
Biographie
Land
Deutschland
Jahr
2022
FSK
ab 12 Jahren
Länge
92 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Rosa von Praunheims Rex Gildo-Biopic
Die "Fiesta Mexicana" lässt ihn nie los. Der Schlager-Evergreen macht Rex Gildo unsterblich. Bei keinem Konzert seit Anfang der 1970er Jahre darf der Hit fehlen. Für den Sänger ist es der Höhepunkt einer glänzenden Karriere. Geboren wird er 1936 als Ludwig Franz Hirtreiter. Sein Förderer und Freund Fred Miekley (Ben Becker knapp an der Grenze zum Schmierigen) entdeckt den jungen Mann (Newcomer Kilian Berger mit der richtigen Portion Naivität) in einem Modegeschäft. Er verführt ihn und macht ihn zum Star. Nach außen lebt Rex Gildo das Leben eines begehrten Frauenschwarms.

Miekley und seine Managerin versuchen mit ihm und Cornelia Froboess (Katrin Katz Köbbert) und später Gitte Hænning (Sidsel Hindhede) ein deutsches Entertainment-Traumpaar zu formen. Mickley und er bleiben auch ein Herz und eine Seele und trennen sich nicht, als Gildo zur Tarnung seine Cousine Marion (Julia Klawonn) heiratet. Kai Schumann gibt den älteren, bereits aufgeschwemmten und tablettenabhängigen Entertainer, dem die Frauen aber weiter zu Füßen liegen. Manche verehren ihn bis heute, wie die Dauerbelagerung seines Grabes durch drei weibliche Verehrerinnen (darunter Monika Hansen) zeigt.
Rosa von Praunheim erzählt das Leben von Schlagerstar Rex Gildo chronologisch. Er stellt Szenen aus dem Leben des Sängers nach und kombiniert sie mit Archivaufnahmen aus Filmen und Auftritten aus Unterhaltungsshows sowie Zeitzeugeninterviews. Dem unvergessenen Star setzt der Regisseur und unermüdlicher filmischer Vorkämpfer für die Gleichberechtigung der LBGT-Community ein mit leichter Hand und mit großem Respekt vor der künstlerischen Leistung und dem Doppelleben gestaltetes Denkmal.

Im Zentrum des unterhaltenden Biopics steht die Homosexualität des Künstlers, die er auf Grund der gesetzlichen Lage verstecken muss und später auch will. Gildo arrangiert sich wie viele seiner Kollegen mit der Moral seiner Zeit, in der sie in der sonnabendlichen Hitparade ein Land voller heterosexueller Liebe und Glück besingen. Der Zuschauer spürt durch die Montage der Spielszenen, die hinter die Kulissen führen, und den Fernsehbildern die Tragik hinter dem Glanz, zugleich sind die Szenen aus dem Archiv heute natürlich unfreiwillig komisch.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Rosa von Praunheim stellt Szenen aus dem Leben des Sängers nach und kombiniert sie mit Archivaufnahmen.
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Rex Gildo - Der letzte Tanz (2022)
2024