Filmfest München
Plakat des Filmfest München 2008
München im Zeichen des Films
Feature: Filme statt Stars
Seit mehr als 25 Jahren ist das Münchner Filmfest Treffpunkt für Filmschaffende, Filmfans und Filmexperten. Im Focus der Veranstaltung steht das Kino der Gegenwart. Vor allem auf den deutschsprachigen Kino- und TV-Film wird viel Wert gelegt. Aber auch für manche amerikanischen Independent-Projekte ist die Präsentation auf diesem Spektakel der erste Schritt in die Öffentlichkeit.
erschienen am 20. 06. 2008
Tatjana Niezel/Ricore Text
Filmfest München. Der Gasteig ist farbenfroh beleuchtet.
Zahlen und Fakten
Hier bekommen Filme ein Publikum, noch bevor sie in ihrem Heimatland Anerkennung finden. Diverse Spielfilme, Dokumentationen, Kurzfilme sowie TV-Movies feiern in München ihre Erstaufführung. Neben den Darbietungen gilt die Großveranstaltung auch als Plattform des Austauschs und der Kommunikation. Filmschaffende aus aller Welt reisen zu dem Sommer-Fest nach Bayern.

1983 findet das Filmfest in der bayrischen Hauptstadt zum ersten Mal statt. Das Filmfest München hat sich inzwischen nach den Internationalen Filmfestspielen von Berlin zum zweitgrößten Filmfestival in Deutschland entwickelt. 208 akkreditieren sich rund 600 Journalisten und über 1.500 deutsche und internationale Medienprofessionals aus der Film-, Fernseh- und Videobranche. Im vergangenen Jahr feiert das größte Sommerfestival Deutschlands sein 25. jähriges Jubiläum mit einem Besucherrekord. Wie üblich werden Auszeichnungen in unterschiedlichen Kategorien und Reihen vergeben. Seit 1989 gibt es etwa den Förderpreis Deutscher Film, mittlerweile einer der renommierten Filmpreise des Landes. Seit 1997 ehrt das Filmfest herausragende Persönlichkeiten des internationalen Films mit dem CineMerit Award. So lässt sich dann doch der eine oder andere Star an die isar locken...
Junger DiCaprio und unbekannter Tarantino
Zahlreiche Besucher aus aller Welt hat das Filmfest in seiner Vergangenheit willkommen geheißen, die heute einen großen Namen haben. 1994 kommt Michael Haneke, 1997 Susan Sarandon und 1999 Roman Polanski - um nur einige Besucher zu nennen. Kultregisseur Quentin Tarantino präsentierte 1994 seinen Überraschungshit "Pulp Fiction". Frauenheld DiCaprio war gerade 20 Jahre alt, als er "Jim Carroll - In den Straßen von New York" vorstellte. Produzent und Darsteller Robert De Niro feierte sein Regiedebut "In den Straßen der Bronx" in München, genau wie die damals noch unbekannten Coen-Brüder ihr Erstlingswerk "Blood Simple - Eine mörderische Nacht". Es lohnt sich eben, die Filme noch unbekannter Regisseure anzusehen.
Andrea Niederfriniger/Ricore Text
Leiter des Filmfest München: Andreas Ströhl
Filmfest im Umbruch
Bis zum Jahr 2003 leitet Eberhard Hauff das Filmfest München. Er ist der Bruder von Regisseur und Drehbuchautor Reinhard Hauff. 2004 übernimmt Andreas Ströhl, der ehemalige Leiter der Filmabteilung des Goethe-Instituts, die Direktion. In seinem ersten Jahr als Festivaldirektor ist sein Ziel, das Festival übersichtlicher und einheitlicher zu machen. Es ist Ströhl, der das Fest auf fünf Kinos entlang der Isarmeile zusammenlegt. Bisher waren die beteiligten Kinos über die ganze Stadt verstreut. Ströhl verändert auch die Kategorien. Er schafft die Experimentalfilmreihe ab und reduziert die Zahl der neuen deutschen Fernsehfilme. Dafür bereichert er die Vielfalt der Kulturen mit der neu geschaffenen asiatischen Filmreihe.
erschienen am 20. Juni 2008
2024