Buena Vista International (Germany)
Erotischer Tanz: Diego Luna und Romola Garai
Swayze Cameo ohne Revival-Feeling
Feature: Kubanisch tanzen
Es war der erfolgreichste Tanzfilm der achtziger Jahre und machte Patrick Swayze zum Lustobjekt aller Teenager weltweit. Mädchen waren verliebt, Jungs wollten so tanzen können wie er, um die Mädchen zu verführen. 16 Jahre nach "Dirty Dancing" wagen es nostalgische Filmemacher einen zweiten Teil zu drehen. Das es sich bei der so genannten Fortsetzung eigentlich um ein Prequel handelt, das darüber hinaus herzlich wenig mit dem Original zu tun hat, scheint nebensächlich.
erschienen am 27. 04. 2004
Buena Vista International (Germany)
Am Strand übt es sich besonders prickelnd
Cuba im Jahre 1958. Die Revolution ist in vollem Gange, das Land steht kurz vor der Vertreibung Battistas aus der Inselrepublik. Katey Miller (Romola Garai) zieht mit ihrer Familie nach Havanna, weil ihr Vater beruflich dorthin versetzt wird. Wie die meisten Amerikaner in Cuba beziehen auch die Millers eine Suite in einem der Nobelhotels an Havannas Uferpromenade Malecón. Für das dekadente Benehmen ihrer Landsleute gegenüber den kubanischen Hotelangestellten hat Katey kein Verständnis. Doch wir befinden uns in den 1950er Jahren, die Konventionen sind starr. Wer Geld hat bleibt unter sich - Multi-Kulti wird erst Jahrzehnte später zum liberalen Alternativkonzept. Trotzdem befreundet sich Katey mit Kellner Javier (Diego Luna). Er ist Kellner in ihrem Hotel und zeigt ihr Havanna von einer ganz anderen Seite. Sie ist begeisterte Tänzerin, und so nimmt Javier sie mit in die Erotik-geschwängerten Clubs der Stadt, wo leidenschaftlich und mit ganzem Körpereinsatz getanzt wird.

Selbstverständlich tut sich das nordisch-kopflastige US-Mädchen mit den sinnlichen, lateinamerikanischen Moves zunächst etwas schwerer. Gott sei dank ist Javier, zur Stelle, er vermittelt ihr leichtfüßig das nötige Körpergefühl. Als sich die beiden sich zu einem Tanzwettbewerb anmelden ist seine Nachhilfe gefragt. Dafür stellt der jungenhafte Javier seine wohlgeformte Freundin schon mal in den Golf von Mexiko, um anhand der heranspülenden Wellen den richtigen Hüftschwung zu vermitteln. Der Streit mit den Eltern ist ebenso unvermeidlich, wie er dann abklingt - schließlich waren Mama und Papa Miller früher ebenfalls begeisterte und talentierte Ballsaaltänzer.
Buena Vista International (Germany)
Hat inhaltlich wenig zu tun mit dem ersten Teil: Dirty Dancing 2
"Dirty Dancing 2" ist ein Tanzfilm und wie die meisten Produktionen dieser Art, kommt er erst dann richtig in Schwung, wenn geschwoft wird. Diego Luna, das junge mexikanische Talent aus "Y tu mamá también - Lust for Life!" spielt und tanzt sich mit Charme und Leichtigkeit durch den Film. Bisher immer noch im Schatten seines "También"-Partners Gael García Bernal stehend, möchte man Luna - wenn nicht als Freund - so zumindest als kleinen Bruder oder Sohn adoptieren. Ebenso gelungen die Darstellung von Romola Garai. Die junge britische Schauspielerin ist hierzulande weitgehend unbekannt. Ihre erste Kinoproduktion war die Charles Dickens-Verfilmung "Nicholas Nickleby". Die Rolle des Mädchens, das nur zögerlich ihre Gefühle lebt, spielt Garai perfekt. So viel Erotik und Leidenschaft über den Tanz und die Musik propagiert wird, so zurückhaltend wird die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren gezeigt. Eine Hommage an "Dirty Dancing" zeigt sich in der kleinen Nebenrolle, die man Patrick Swayze zugedacht hat. Als Tanzlehrer darf er beweisen, dass er immer noch den Hüftschwung drauf hat und auch im Alter jedes "Baby" stilecht übers Parkett schieben kann.

Eine besondere Bemerkung verdient der Soundtrack des Films. Der Crossover aus Latin-Tunes, Hip Hop und kubanischen Rap dehnt die musikalische Breite zuungunsten der Authentizität sehr weit bis in die modernen Musikgenres. Tracks von Christina Aguilera, Wyclef Jean feat. Claudette Ortiz, Black Eye Peas, Mya und dem unvermeidlichen Carlos Santana feat. Jorge Moreno verleihen dem Film aber den nötigen Pulsschlag. Wie gesagt, der Film ist nett und unterhaltsam, jedoch alles andere als "dirty". "Havana Nights" hätte als Titel vollkommen gereicht - der musste aus rechtlichen Gründen in Deutschland wieder zurückgezogen werden.
erschienen am 27. April 2004
Zum Thema
Die 18-jährige Katey Miller (Romola Garai) zieht mit ihren Eltern nach Havanna. Statt sich mit den ortsansässigen amerikanischen Teenagern zu beschäftigen, verliebt sich das Mädchen in den heißblütigen Kellner Javier (Diego Luna). Der hat außer ungeheuer viel Charme auch noch die Begabung, zu tanzen. Die junge Amerikanerin ist begeistert von den heißen Bewegungen und trifft sich regelmäßig im angesagtesten Club der Stadt, wo die Art zu tanzen heißer ist als die Außentemperatur. Siebzehn Jahre..
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