Die Wilden Kerle 2
Abenteuer mit Charme und etwas viel Romantik
Feature: Die wilden Kerle sind zurück!
Sie sind zurück: die wildesten Kerle der besten Fußballmannschaft, die die Welt je gesehen hat. Auch im zweiten Teil der Buchverfilmung stolpert eine Riege teufelscooler Kids unter der Regie von Joachim Masannek durch Freundschaft, Fehden und die erste Liebe. Doch warum verfehlt der in Hamm geborene Autorenfilmer dieses Mal knapp sein Ziel? Eine Spurensuche.
erschienen am 20. 02. 2005
Romatischer als Teil 1
Es ist zum aus der Haut fahren! Nur einen Sieg ist die Rasselbande um Anführer Leon (Jimi Blue Ochsenknecht) vom ersten Platz der Fußballliga entfernt, der sie für eine einmalige Chance qualifizieren würde: Ein Spiel gegen die Nationalmannschaft. Doch nicht nur, dass ihnen schlappe 5.000 Euro fehlen, um ihr Stadion, den Teufelstopf, den UEFA-Richtlinien anzupassen. In letzter Sekunde verliebt sich auch noch ihre beste Dribbelfreundin Vanessa (Sarah Kim Gries) in einen blassen Vampir (Lennard Bertzbach), der zu allem Verdruss auch noch Anführer der konkurrierenden Skater-Gang ist. Aufgeben wollen die Kids aber noch lange nicht. So entspinnt sich ein erbitterter Kampf, an dessen Ende die Jungs erkennen müssen, dass sie am plötzlichen Ausstieg ihrer einzigen Frau und Freundin nicht so unschuldig sind, wie sie anfangs selbst dachten.

Die erste große Liebe ist zentrales Thema der charmant inszenierten Story, die mit facettenreich gestalteten Charakteren und Liebe zum Detail weit mehr ist, als die kommerzielle Ausnutzung eines erfolgreichen Erstlingswerks. So überzeugt Uwe Ochsenknecht als griesgrämiger Finanzvorstand eines großen Bankhauses genauso wie der sechzehnjährige Lennard Bertzbach, der mit seiner gelungenen Interpretation der manierierten Piratengestik aus "Fluch der Karibik" als Skate-Anführer Gonzo Gonzales frischen Wind in die Truppe der jungen Wilden bläst.
Walt Disney
Uwe Ochsenknecht ist mit seinen Söhnen wieder dabei
Doch drängt sich bei diesem romantiklastigen Stoffes die Frage auf, ob die Interessen der Zielgruppe dieses Mal nicht etwas außen vor bleiben. Passen romantische Liebesstory und schmalzige Briefchen wirklich zum aufkeimenden Rebellentum des sieben bis zwölf Jahre alten Publikums, das zwischen Fußball und Raufereien so gar nicht an Frauen glauben möchte? War es vielmehr nicht gerade das Aufrührerische und Beherrschende, das Flegelhafte und Naive, das die wilden Kerle zu gleichaltrigen Vorbildern werden ließ? Ob die ungebändigte Fangemeinde wirklich sehen möchte, wie ihre wilden Freunde in der Kitsch überladenen Fortsetzung zu besänftigten Frauenverstehern mutieren, wird sich an der Kinokasse zeigen. Gilt es doch, mindestens 75 Prozent des ursprünglichen Millionenpublikums zu überzeugen, um den geplanten dritten Teil zu gewährleisten.

"Alles ist gut, solange du wild bist" - Fast scheint es, als ob Regisseur Joachim Masannek stellenweise seine eigene Maxime vergessen hat. Doch was zählt schon die Meinung eines Kritikers, wenn es um Kinderfilme geht? Entscheiden müssen und werden letztlich die Kiddies. Vielleicht sind die romantischer als dies der Twen-Rezensent war haben will?
erschienen am 20. Februar 2005
Zum Thema
Der deutsche Kinderbuchautor und Regisseur Joachim Masannek wurde vor allem durch seine Buchreihe "Die Wilden Fußballkerle" und deren Verfilmungen bekannt. Nach seinem Germanistik- und Philosophiestudium studierte er an der Hochschule für Fernsehen und Film München und arbeitete als Kameramann, Ausstatter und Drehbuchautor für Film-, TV- und Studioproduktionen. Masannek war Trainer der echten "Wilde Kerle"-Fußballmannschaft und ist Vater der beiden Nachwuchsschauspieler Marlon Wessel und Leon..
Sie sind zurück, die wildgewordenen Fußballhelden. Nur noch ein Sieg fehlt ihnen zum Finale im Teufelstopf-Turnier. Da verliebt sich Spitzenspielerin Vanessa (Sarah Kim Gries) ausgerechnet in Gonzales (Lennard Bertzbach), den Anführer der "Flammenmützen". Doch die Wilden Kerle geben nicht auf. Bald hallt der Schlachtruf erneut durch den Teufelstopf: Alles ist gut, solange du wild bist! Joachim Masanneks Fortsetzung der Verfilmung des Fußballabenteuers war nach dem Erfolg von Teil 1 Pflicht.
Weitere Kritiken
Zum Weinen lustig
"Lost City - Das Geheimnis der verlorenen Stadt"
2024