Weltkino Filmverleih
Max Thieriot in "Disconnect"
Digitale Entfremdung, zwischenmenschliche Dramen
Feature: Henry Alex Rubins "Disconnect"
In vier miteinander verwobenen Geschichten thematisiert Regisseur Henry Alex Rubin in "Disconnect" die negative Auswirkungen, die Online-Kriminalität und Cyber-Mobbing auf ihre Opfer haben. Seine Inszenierung kann nur teilweise - vor allem mit ansprechenden Schauspielleistungen überzeugen.
erschienen am 25. 01. 2014
Weltkino Filmverleih
Disconnect
Vier Geschichten
Die Ehe von Cindy Hull (Paula Patton) und Ehemann Derek (Alexander Skarsgård) ist in die Krise geraten. Nach dem Tod ihres Babys findet das Paar nicht mehr zueinander. Cindy freundet sich schließlich in einem Internet-Chat mit einem Fremden an - mit fatalen Auswirkungen. Auch Rich Boyd (Jason Bateman) kommuniziert mit seiner Gattin Lydia (Hope Davis) nur noch sporadisch. Erst eine fatale Entscheidung ihres Sohnes Ben (Jonah Bobo) rüttelt beide wieder wach.

Fernsehjournalistin Nina Dunham (Andrea Riseborough) lernt in einem Porno-Chat Stripper Kyle (Max Thieriot) kennen. Sie gibt vor, sich für den jungen Mann zu interessieren, nutzt dessen Unbedarftheit dabei jedoch für ihre beruflichen Ambitionen. Detektiv Mike Dixon (Frank Grillo) ist alleinerziehender Vater. Er ist beruflich stark eingespannt, weshalb sein Sohn Jason (Colin Ford) die meiste Zeit auf sich alleine gestellt ist. Als Jason einen Mitschüler über soziale Netzwerke mobbt, kommt es zur Katastrophe.
Weltkino Filmverleih
Alexander Skarsgård in "Disconnect"
Cyber-Mobbing gehört zum schlechten Ton
Der junge Regisseur Henry Alex Rubin verknüpft in "Disconnect" vier Geschichten. Sie handeln von zwischenmenschlicher Entfremdung in Zeiten des Internets. Online-Kriminalität und Cyber-Mobbing gehören heute bedauerlicherweise zum Alltag der zunehmend digitalisierten Zivilgesellschaften. Vor diesem Hintergrund erscheint die Thematik der Inszenierung auf der Höhe der Zeit.

Gedreht hat Rubin überwiegend in New York City und Umgebung. Herausgekommen ist ein Werk, dass auf den Kinozuschauer an vielen Stellen überambitionert wirkt. Rubin will zu viel auf einmal und verfranzt sich dabei zunehmend. Das hat zur Folge, dass vielversprechende Erzählstränge sich im Laufe der Spielzeit veröden und dramaturgisch unvollendet bleiben. Die überwiegend überzeugenden Darbietungen der Hauptdarsteller relativieren die Schwächen des Drehbuchs und stimmen Zuschauer insgesamt versöhnlich.
erschienen am 25. Januar 2014
Zum Thema
Disconnect (Kinofilm)
Im Zentrum des Episodendramas "Disconnect" stehen mehrere Familien, deren Leben maßgeblich vom Internet bestimmt wird. Regisseur Henry Alex Rubin spannt einen Erzählbogen von einer ehrgeizigen Journalistin, die im Pornochat eine Story wittert, über ein um den Verlust des Kindes trauendes Ehepaar bis hin zu einem im Netz gemobbten Jugendlichen. Für seinen ersten Spielfilm gewann der Andrea Riseborough, Alexander Skarsgård und Jason Bateman.
Weitere Kritiken
Zum Weinen lustig
"Lost City - Das Geheimnis der verlorenen Stadt"
2024