Nach ihrem Culture-Clash-Kassenerfolg "Maria, ihm schmeckt's nicht!" widmet sich Regisseurin Neele Vollmar Andreas Steinhöfels Bestseller "Rico, Oskar und die Tieferschatten", der 2009 den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt. Anders als bei Vollmars erfolgreichem Vorgänger ist diesmal eine tiefe Verbeugung fällig: Endlich ein begeisternder Kinderfilm für Jung und Alt, abwechslungs- und ideenreich!

Hier wird eine Freundschaft nicht nur behauptet, sie ist auch fühlbar, zwischen dem semmelblonden Rico, der beim Denken und der Orientierung etwas überfordert ist, Gespött aber dennoch mit Selbstbewusstsein begegnet, sowie dem lexikalisch schlauen Oskar, einem Hasenfuß mit Helm. Vollmar zeigt die beiden Kinderfiguren auf Augenhöhe. Mit zahlreichen witzigen Dialogen im Berliner Dialekt und ihrem natürlichem Auftritt präsentieren sich die Kinoneulinge Anton Petzold und Juri Winkler.

Obwohl Tempo und Story nur eine nachrangige Rolle spielen, was eine wahre Wohltat ist, schält sich bald eine "Emil und die Detektive"-Geschichte heraus, ein leicht zu durchschauender Kinderkrimi, dessen Stärken in den skurrilen Figuren und deren Charme, den launigen Erlebnissen sowie der berührenden, ernsten Themen liegen - und dem nahegehenden Spiel der wandlungsfähigen Karoline Herfurth ("Fack ju Göhte") in der Rolle der Mutter.