Paramount Pictures
No Country For Old Men
Cannes bejubelt die Coens
Feature: Stumme Hetzjagd
Mit ihrem Westernthriller "No Country for Old Men" fegen die Coen-Brüder durch die Mythen des amerikanischen Südwestens und inszenieren eine meisterhafte Hetzjagd voller Stil und Spannung.
erschienen am 24. 05. 2007
Paramount Pictures
Szene aus "No Country For Old Men"
Auf der Jagd in der texanischen Wüste macht Llewelyn Moss (Josh Brolin) einen erstaunlichen Fund. Doch was tun mit einem verlassenen Pick-Up Truck, mehreren Leichen, Beutel voller Heroin und zwei Millionen Dollar in bar? Kurzerhand entschließt er sich, das Geld mitzunehmen - und löst damit eine gewaltsame Kettenreaktion aus, die ihn durch einen Strudel rasanter Ereignisse wirbelt.

Fortan heften sich Männer an seine Fersen, mit denen selbst Sheriff Bell (Tommy Lee Jones) nur schwer fertig wird. Bereits nach kurzer Zeit ist klar: Mit dem Special-Forces Mann Wells (Woody Harrelson) und dem Psychopathen Chigurh (Javier Bardem) ist nicht zu spaßen - schon gar nicht angesichts von verlockenden zwei Millionen Dollar in der Tasche.
Basierend auf dem Bestseller von Cormac McCarthy liefern die Coen-Brüder mit "No Country for Old Men" eine rasante Hetzjagd durch den amerikanischen Südwesten, die auf den Filmfestspielen in Cannes unisono als "Meisterwerk" umjubelt wurde. Die Coen-Brüder kehren damit zurück zu ihrem alten Erfolgsrezept und inszenieren einen Westernthriller, der trotz auffallend weniger Dialoge nie an Spannung verliert. "Die Tatsache, dass das Drehbuch extrem wenig Text enthält, führte dazu, dass die Coens unsere Bewegungen wie einen Tanz inszeniert haben", erklärt Josh Brolin "Alles war bis ins Detail ausgefeilt." Joel und Ethan, die laut Aussage mehrerer Beteiligter ihre Entscheidungen immer zusammen treffen und nie darüber streiten, vertrauten dabei auf eine Mischung hochkarätiger Charakterschauspieler, die nicht dem Mainstream entsprechen und der Story so das verschrobene Flair verleihen, das den Stil der Coens seit Jahren so einzigartig macht.

Sie schaffen die schwierige Balance zwischen ihrem lässigen Inszenierungsstil und der trockenen Sprache der Romanvorlage und liefern mit der äußerst spannenden Umsetzung ihrer Geschichte gleichzeitig eine Metapher auf die immer häufiger eskalierenden gewalttätigen Ausschreitungen in Amerika. Das Ergebnis ist brillantes Leinwandkino mit fantastischen Bildern, hochkarätigen Schauspielern und einer Stimmung, die dem fulminanten Ruf der Coen-Brüder mehr als gerecht wird.
erschienen am 24. Mai 2007
Zum Thema
"No Country for Old Men" unter der Regie der oscarprämierten Brüder Ethan und Joel Coen ist eine zum Nachdenken anregende Abhandlung über den American Way of Life. Ein actionreicher Krimi, bei dem ein unglücklicher Zufall eine Welle von Gewalt und Chaos auslöst. Die Hauptrollen der Romanverfilmung spielen Josh Brolin, Javier Bardem und Tommy Lee Jones. Das mehrfach für den Golden Globe nominierte Werk ist der bisher gewalttätigste Film der erfolgreichen Regisseure.
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