Universal Pictures Germany
Boyhood

Boyhood (WA)

Originaltitel
Boyhood
Alternativ
Growing Up; The Untitled 12 Year Project (Arbeitstitel)
Regie
Richard Linklater
Darsteller
Taylor Weaver, Libby Villari, Jenni Tooley, Tyler Strother, Roland Ruiz, Richard Robichaux
Kinostart:
Deutschland, am 05.06.2014 bei Universal Pictures International (UPI)
Kinostart:
Deutschland, am 22.01.2015 bei Universal Pictures International (UPI)
Kinostart:
Österreich, am 05.06.2014 bei Universal Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 05.06.2014 bei Universal Pictures
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2014
FSK
ab 6 Jahren
Länge
165 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
3,5 (2 User)
Großes Kino von Indie-Regisseur Richard Linklater
Als die Handlung einsetzt, ist Mason (Ellar Coltrane) sechs Jahre alt. Seine Hausaufgaben macht er zwar, jedoch gibt er sie nicht der Lehrerin, wenn die nicht danach fragt. Stattdessen benutzt er lieber ihren Bleistiftspitzer, um Steine für seine Pfeilspitzen anzuspitzen. Mit seiner Schwester versteht sich Mason weniger gut, denn wenn Samantha (Lorelei Linklater) eine ihrer Interpretationen von "Oops! ... I Did It Again" zum Besten gibt, treibt ihn das zur Weißglut.

Vater Mason Sr. (Ethan Hawke) sieht er nur an den Wochenenden, da dieser sich von seiner Mutter (Patricia Arquette) scheiden ließ. Die Handlung des Films umspannt zwölf Jahre von der ersten Schulklasse bis zu Masons Abschluss von der Mittelschule und erzählt vom Erwachsenwerden eines ganz normalen Jungen. Nichts, was hier geschieht, ist außergewöhnlich und doch ist es besonders, weil jeder Mann es so oder so ähnlich selbst erlebt hat. Mason schließt Freundschaften, verliert Freunde, zieht um, muss herausfinden, was er später einmal werden will, verliebt sich und erlebt den ersten Liebeskummer.
Mit "Boyhood" hat Richard Linklater ein ungewöhnliches Filmprojekt realisiert. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren versammelte er jedes Jahr dieselben Schauspieler vor der Kamera, um die ebenfalls zwölf Jahre umspannende Handlung zu erzählen. Es sind ganz normale Alltagssituationen eines Jungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden, wie sie wohl auch die meisten männlichen Zuschauer selbst durchlebt haben. Alles passiert, ohne dass Linklater es in seiner Inszenierung künstlich hervorheben würde.

Wie in all seinen Filmen setzt Linklater auch hier auf die Dialoge zwischen den Figuren, um seine Geschichte zu erzählen. Die Gespräche, die Mason mit seinem Vater und seinen Freunden führt, wirken wie aus dem Leben gegriffen, so dass man meinen könnte, Linklater setze häufig auf Improvisation. Doch das täuscht, denn der Regisseur überlässt in "Boyhood" genau wie in seinen anderen Filmen nichts dem Zufall. Jedes Wort sei genau geplant, erklärte der Regisseur bei Interviews zu "Boyhood" im Rahmen der 2014er Berlinale. Um diese Authentizität zu erreichen, gab er seinem Hauptdarsteller Ellar Coltrane die Aufgabe, während der Drehpausen genau Tagebuch zu führen und Erlebnisse und Gespräche mit Freunden, Eltern und Mädchen, die ihm wichtig erschienen, genau festzuhalten. Der großen Authentizität ist es zu verdanken, dass der Film trotz einer Lauflänge von 163 Minuten zu keiner Zeit langweilt, sondern dass man einfach wissen will, wie Masons Geschichte weitergeht.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Universal Pictures Germany
Boyhood
2024