Alamode Film
Amarcord

Amarcord

Originaltitel
Amarcord
Regie
Federico Fellini
Darsteller
Francesco Di Giacomo, Mario Del Vago, Dante Cleri, Marcello Bonini Olas, Bruno Bertocci, Paolo Baroni
Medium
DVD
Im Handel ab
23.04.2004 bei Warner Home Video
Kinostart Deutschland
Amarcord (WA)
Genre
Drama
Land
Italien
Jahr
1973
FSK
ab 16 Jahren
Länge
119 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
10,0 (Filmreporter)
9,8 (8 User)
Extras: Trailer
Fantasiegebilde, das zu jeder Minute bezaubert
Ein italienisches Fischerdorf in den 1930er Jahren: Dorfschönheit Gradisca (Magali Noël) geniest die Zurufe und Pfiffe der jungen und der nicht mehr ganz so jungen Verehrer im Dorf. Sie ist das erklärte Ziel der meisten männlichen Phantasien im Ort. Wenn sie mit ihren Freundinnen durch die Straßen schlendert oder ins überfüllte Kino geht, ist sie sich ihrer Blicke sicher.

Die ihre Männlichkeit entdeckende Jugend wird auch von der fülligen Tabakverkäuferin (Maria Antonietta Beluzzi) und der etwas verrückten Dorfprostituierten Volpina (Josiane Tanzilli) zu feuchten Phantasien angeregt. Erstere verhilft so manchem Heranwachsenden zu ersten, wenn auch etwas ungewöhnlichen sexuellen Erfahrungen. Wir begleiten die Bewohner durch das ganze Jahr, das berühmte Autorennen die Emilia ist ein Höhepunkt desselben, ebenso die riesigen Überseeschiffe, die auf dem Weg in die verheißungsvolle neue Welt sind, dem ungewöhnlich schneereichen Winter und der Austreibung desselben, all dies findet die uneingeschränkte Beachtung der liebenswerten Bewohner - kein Anlass scheint zu gering, um nicht gebührend gefeiert zu werden.

Doch auch hier ist nicht das Paradies, so haben die Faschisten Italien fest in ihrem Griff, ihr lokaler Führer (Ferruccio Brembilla) traktiert den widerspenstigen Maurer Aurelio Biondi (Armando Brancia), schüchtert ihn ein und demütigt genussvoll den gutmütigen Familienvater. Dabei hat der genug Sorgen mit seinem pubertierenden Sohn Titta (Bruno Zanin), dem verrückten Vater und seinem eigenen - zugegeben etwas cholerischen - Temperament.
"Amarcord" steht im romagnolischer Dialekt für "ich erinnere mich" und ist im Rimini der 1930er Jahre angesiedelt - Federico Fellinis Geburtsstadt. Das nostalgische Werk gewährt Einblick in Episoden und verklärte Erinnerungen aus der Kindheit des Regisseurs, wobei Erinnerung und Fantasiegebilde sich zu einem wunderbaren, surrealen Ganzen verbinden, das zu jeder Minute bezaubert. Herrlich skurrile Gestalten, wie die Dorfschönheit Gradisca (Magali Noël), die von einer Liebesbeziehung mit Gary Cooper träumt, fügen sich zu einem bunten und lebendigen Reigen zusammen.
Nicola Turri, Filmreporter.de
2024