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Internationale Filmfestspiele Berlin
Logo der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2015
Plattform für Filmkunst, Schaulaufen der Stars
65. Berlinale steht in den Startlöchern
Ab morgen bis zum 15. Februar 2015 ist die deutsche Hauptstadt wieder zehn Tage lang im Filmfieber. Dann findet die 65. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele von Berlin statt. Bis zu 400 Filme werden auf einem der größten Filmfestivals der Welt in neun Sektionen aufgeführt, 19 davon stellen sich im Wettbewerb dem Kampf um den Goldenen Bären, den die Jury unter dem Vorsitz von US-Filmemacher Darren Aronofsky vergeben wird.
04. Feb 2015: Unter den Kandidaten im Rennen um den begehrten Hauptpreis befinden sich auch zwei deutsche Beitrage. Andreas Dresen, der vor 13 Jahren für sein Drama "Halbe Treppe" mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, präsentiert die Romanadaption "Als wir träumten". Das Drama nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase ("Sommer vorm Balkon") ist in Leipzig kurz nach der Wende angesiedelt und handelt von vier Freunden, die in einer politisch veränderten Zeit zurechtkommen mssen.

Sebastian Schipper reicht mit "Victoria" seine viete Regiearbeit ein. Das Drama, zu dem der Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor selbst das Manuskript verfasst hat, handelt von einer Spanierin, die sich als Tänzerin in der Berliner Nachtszene verdingt. Eines Nachts lernt sie einen jungen Mann kennen. Ihr Flirt wird jedoch durch dessen Freunde vereitelt, die ein krummes Ding drehen wollen.

Neben Dresen und Schipper befinden sich mit Wim Wenders, Oliver Hirschbiegel und Werner Herzog drei weitere deutsche Filmemacher im Wettbewerb. Wenders, dem dieses Jahr der Goldene Ehrenbär verliehen und eine Retrospektive gewidmet wird, stellt außer Konkurrenz seinen ersten Spielfilm nach "Palermo Shooting" vor. Das in 3D gedrehte Drama "Every Thing Will Be Fine" kreist um einen jungen Schriftsteller, der nach einem tödlichen Autounfall in eine Existenzkrise gerät.

Hirschbiegel hat mit dem ebenfalls außer Konkurrenz anlaufenden "Elser - Er hätte die Welt verändert" das von Georg Elser im Jahr 1939 fehlgeschlagene Attentat auf Adolf Hitler inszeniert. Herzog präsentiert für die USA den Bären-Aspiranten "Queen of the Desert", ein mit Nicole Kidman, James Franco und Robert Pattinson besetztes Biopic über die britische Historikerin, Schriftstellerin und Agentin Gertrude Bell.

Überhaupt präsentiert sich die Berlinale dieses Jahr als Plattform für Regie-Veteranen. Neben den beiden ehemaligen Vertretern des Neuen Deutschen Films, Herzog und Wenders, sind auch die Altmeister Peter Greenaway und Terrence Malick in der Hauptsektion vertreten. Greenaway zeigt sein zwischen Spiel- und Experimentarfilm angesiedeltes Werk "Eisenstein in Guanajuato", eine niederländisch-mexikanisch-finnländisch-belgische Produktion über Reise und Erfahrung des Filmpioniers Sergej Eisenstein in Mexiko. Malicks für die USA eingereichtes Drama "Knight of Cups" erzählt in meditativer und essayistischer Form von der Sinnsuche eines jungen Mannes, der ein hedonistisches Leben im Showgeschäft führt.

Außerdem im Wettbewerb vertreten ist die neue Arbeit von Jafar Panahi. Der iranische Filmemacher, der einmal mehr in der sich als politisch verstehenden Berlinale eingeladen ist und einmal mehr nicht anreisen darf, stellt als Weltpremiere "Taxi" vor. Der Film ist in einem Taxi in Teheran angesiedelt, dessen Fahrer (Panahi) seine Gästen über den Zustand seines Landes befragt. Ach der russiche Regisseur Alexei A. German Jr. ist Hauptpreis-Kandidat. Er zeigt seinen Spielfilm "Pod electricheskimi oblakami" (Festivaltitel: "Under Electric Clouds"), während die katalanische Filmemacherin Isabel Coixet "Nobody Wants the Night" vostellt. Das Drama mit Juliette Binoche und Gabriel Byrne in den Hauptrollen wird das Festival morgen eröffnen.

Neben Plattform für ambitionierte Filme ist die Berlinale auch dieses Jahr wieder große Starbühne. Mit Spannung werden unter anderem die Schauspieler Nicole Kidman, Robert Pattinson, Cate Blanchett, Christian Bale und Natalie Portman erwartet. Auch Helen Mirren, Helena Bonham Carter, Kenneth Branagh und James Franco rühren auf dem größten Publikumsfestival der Welt für ihre neuesten Filme die Werbetrommel.

Für Aufsehen wid sicher auch eine musikalische Größe sorgen. Beach-Boys-Legende Brian Wilson erscheint, um in der Sektion 'Berlinale Special' das von seinem Leben handelnde Biopic "Love & Mercy" zu präsentieren. In der gleichen Sparte befindet sich auch das Erotik-Drama "Fifty Shades of Grey", dessen Hauptdarsteller Dakota Johnson und Jamie Dornan sich ebenfalls angekündigt haben wie die Regisseurin Sam Taylor-Johnson und die Autorin der Romanvorlage E.L. James.

Daniel Brühl und Audrey Tautou werden sich hingegen vor allem ihrer Funktion als Jurymitglieder widmen. Die beiden assistieren gemeinsam mit dem koreanischen Filmemacher Bong Joon-ho ("Snowpiercer"), der peruanischen Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Claudia Llosa ("Eine Perle Ewigkeit") sowie den Produzenten Martha De Laurentiis und Matthew Weiner dem Vorsitzenden Aronofsky bei der Vergabe der Goldenen und Silbernen Bären. Die Preisverleihung findet am 14. Februar im Berlinale Palast am Potsdamer Platz statt.
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Stars
Matthew Weiner Martha De Laurentiis Claudia Llosa Bong Joon-ho Audrey Tautou Daniel Brühl E.L. James Sam Taylor-Johnson Jamie Dornan Dakota Johnson Brian Wilson Kenneth Branagh Helena Bonham Carter Helen Mirren Natalie Portman Christian Bale Cate Blanchett Gabriel Byrne Juliette Binoche Isabel Coixet Alexei A. German Jr. Jafar Panahi Sergej Eisenstein Terrence Malick Peter Greenaway Robert Pattinson James Franco Nicole Kidman Werner Herzog Oliver Hirschbiegel Wim Wenders Sebastian Schipper Wolfgang Kohlhaase Andreas Dresen Darren Aronofsky
2024