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Jacek Drygala
Body
Leichtigkeit zwischen Dies- und Jenseits
Berlinale-Beitrag "Body": Briefe aus dem Jenseits
Mit Malgorzata Szumowskas "Body" erreicht die Berlinale am 5. Wettbewerbstag den nächsten Höhepunkt. Die Tragikomödie erzählt in gemächlichem Tempo und unterkühlten Bildern vom Umgang mit dem Tod und dem Riss, den der Verlust eines geliebten Menschen in der Seele und in zwischenmenschlichen Beziehungen hinterlässt.
10. Feb 2015: Abgehandelt wird dieser Themenkomplex am Beispiel eines Vaters und einer Tochter, deren Verhältnis nach dem Tod der Ehefrau bzw. Mutter schwer belastet ist. Während Janusz (Janusz Gajos) seinen Schmerz durchs Abtauchen in seine von Gewalt und Tod geprägten Arbeit zu verdrängen versucht, leidet Ola (Justyna Suwala) an Essstörungen. In der Therapie lernt sie, mit ihren posttraumatischen Störungen und den Zorn auf ihren Vater, dem sie die Schuld für das Ableben der Mutter gibt, umzugehen.

Die dritte Hauptfigur ist Olas Therapeutin Anna (Maja Ostaszewska). Auch sie hat vor einigen Jahren einen geliebten Menschen verloren, als ihr damals neun Monate altes Baby an plötzlichem Kindstod verstarb. Um mit dem Verlust umzugehen, wandte sich die trauernde Mutter dem Spiritismus zu. Seitdem betätigt sie sich 'nebenberuflich' als Medium, als das sie Kontakte zwischen den Toten und ihren Hinterbliebenen herstellt. Bald kommt es zu einer Begegnung zwischen ihr und Janusz, der an das Übernatürliche - obwohl es in seiner Wohnung zu spuken scheint - nicht so Recht glauben will.

Trotz der ernsten Thematik überrascht "Body" damit, dass Szumowska den Trauer- und Versöhnungsprozess der Protagonisten immer wieder mit subtilem Humor anreichert. Verstärkt wird die Leichtigkeit des einfühlsam erzählten Films durch einen Genremix aus makaberer Komödie, krassem Realismus und Gruselfilm, dessen leise an Krzysztof Kieslowskis "Ein kurzer Film über die Liebe" anklingender Höhepunkt mit einem der bewegendsten Schlussbilder der bisherigen Berlinale erreicht wird.
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Krzysztof Kieslowski Maja Ostaszewska Justyna Suwala Janusz Gajos Malgorzata Szumowska
2024