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Eine Couch in New York
Chronistin von Frauenschicksalen
Chantal Akerman mit 65 Jahren gestorben
Chantal Akerman ist tot. Wie französische Medien unter Berufung auf ihren Produzenten Patrick Quinet berichten, starb die belgische Filmemacherin am gestrigen Montag in Alter von 65 Jahren in Paris.
06. Okt 2015: Die Tochter polnischer Holocaust-Überlebender gehört zu den eigenwilligsten Filmkünstlern ihrer Generation. Inspiriert von Experimental-Filmern wie Michael Snow und Jonas Mekas dreht sie zunächst experimentelle Kurz- und Langfilme, die die filmischen Mittel aus ihrer Funktion, eine Handlung zu erzählen, befreien.

Die L'art-pour-l'art-Prämisse hindert Akerman nicht daran, in ihrem Werk auch gesellschaftlich relevante Themen anzusprechen. Frühe Arbeiten wie "Jeanne Dielman, 23 Quai du Commerce, 1080 Bruxelles" und "Nuit une jour" kreisen um Frauenschicksale und definieren die Regisseurin als ausdrucksstarke Verfechterin des Feminismus. In "Histoires d'Amérique" verarbeitet sie die Erfahrung ihrer Eltern während des Holocaust. Es ist ein weiteres Thema, das sich durch ihr Werk zieht.

In ihren späteren Arbeiten verschließt sich Akerman nicht mehr der konventionellen Erzählweise. Es entstehen Filme wie "Eine Couch in New York" und die Proust-Adaption "Die Gefangene". Zugleich findet sie Plattformen für ihre Video-Installationen, etwa 2015 auf der Berlinale in Venedig.
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