News: Hollywood Insider
20th Century Fox
Leonardo am Dreh von "Gangs of New York"
Hollywood Insider Nr. 21 - Neues aus der Traumfabrik
Summertime
In Hollywood beginnt der Sommer im April - gemeint sind damit jedoch nicht die Außentemperaturen, sondern der Beginn der Popcorn-Saison in den Filmtheatern. Außerdem: Leonardo DiCaprio macht sich zum Weihnachtsfest selbst Konkurrenz, und Roland Emmerich und Wolfgang Petersen ziehen in den Krieg.
10. Apr 2002: The Scorpion King von Universal läutet dieses Jahr die Summer Season ein: Am 19. April kommt die recht amüsante Mischung aus "Conan", der Fernsehserie "Herkules" und "Indiana Jones" in die US-Kinos - eine knappe Woche später läuft der Streifen auch in Deutschland an. Hauptdarsteller ist der WWF-Wrestler "The Rock Alias Dwayne Johnson (29), der in Hollywood längst die Nachfolge von Arnold Arnold Schwarzenegger angetreten hat. Auf der Leinwand unterstützt wird er von Michael Clarke Duncan (Oscar-Nominierung für "The Green Mile") und Kelly Hu (35). Mit dem schönen Filmstar ist im echten Leben nicht zu spaßen, schließlich hat sie einen schwarzen Gürtel in Karate.

Schlag auf Schlag folgen die (potenziellen) Kassenschlager. Vor allem Sony Pictures setzt in diesem Jahr auf Sommerware und hat dafür eine gute Milliarde Dollar ausgegeben: Anfang Mai spinnt "Spider-Man" (D-Start: 6.6.02) sein Netz, im Juli gefolgt von den Sequels "Men in Black 2" (D-Start: 11.7.02) und "Stuart Little 2" (D-Start: 29.8.02). Anfang August schließlich will Rob Cohen mit dem Action-Streifen "XXX" (Hauptdarsteller Vin Diesel), seinen Blitzerfolg "The Fast and the Furious" toppen. Insgesamt geht Sony in den USA zwischen Mai und August mit neun Popcorn-Filmen an den Start. Macht sich der Major dabei nicht selbst Konkurrenz?

Auch die anderen großen Studios haben einiges in der Pipeline: Mitte Mai wird "Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger" von Fox den Spinnenmann gnadenlos in die Knie zwingen. Der Juni steht unter dem Stern von Steven Spielbergs Sci-Fi-Action-Film "Minority Report" (D-Start: 3.10.02), indem Tom Cruise die Hauptrolle spielt. Im Sommermonat Juli gehört Mike Myers "Austin Powers 3" und der August sorgt mit geheimnisvollen "Signs - Zeichen" (D-Start: 12.9.02) von M. Night Shyamalan ("The Sixth Sense") für Gänsehaut. Mel Gibson spielt darin übrigens die Hauptrolle.

<div align="center">Leo gegen Leo: DiCaprio tritt Weihnachten gegen sich selber an


Kein Wunder, dass so mancher Studioboss bei einem derart überfüllten Schlachtfeld schnell die Reißleine bedient und Filme auf den Herbst verschiebt. Zu ihnen zählt auch Harvey Weinstein, der eigentlich als kaltblütig verschriene Chef von Miramax. Er verlegte diese Woche Martin Scorseses Gangster-Epos "Gangs of New York" von Juli in die Weihnachtszeit, wo der Film nun jedoch auf "Catch Me If You Can" von Steven Spielberg trifft. Pikant: In beiden Filmen spielt Leonardo DiCaprio die Hauptrolle.

<div align="center">Flops in Serie: Der Fluch des 11. September


Die Terrorwelle vom 11. September fordert an der Kinokasse immer noch ihren Tribut: Nahezu alle Filme, die damals verschoben wurden, erwiesen sich nämlich als Kassengift. Jüngstes Opfer ist Barry Sonnenfelds sehr unterhaltsame Komödie "Jede Menge Ärger" (D-Start: 13.6.02), bei der ein Passagierflugzeug mit einer Atombombe an Bord von der Air Force beinahe abgeschossen wird. Darüber will man in den USA nicht mehr - oder noch nicht wieder lachen.

Auch "Seitensprünge in New York" (D-Start: 23.5.02), ein geschmeidiger intelligenter Beziehungsreigen von Ed Burns, hatte es schwer. Die an Woody Allens Stadtneurotiker erinnernde Komödie spielte nur gut zwei Millionen Dollar ein. Der Grund: gleich mehrfach diskutieren die Figuren vor der Kulisse des World Trade Centers über ihr Liebesleben - das finden die Amerikaner wohl geschmacklos. Hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind auch "The Last Castle" mit Robert Redford und "Collateral Damage" mit Arnold Schwarzenegger. Große Namen, kleine Wirkung - doch auch hier dienen die Terroranschläge als Sündenbock. Die bittere Wahrheit aber ist: Beide Filme waren einfach schlecht, und das Publikum hat es gemerkt.

Als nächstes potenzielles Terroropfer wird bereits der Kriegsfilm "Windtalkers" (D-Start: 1.8.02) gehandelt. Der von Action-Spezialist John Woo ("M: I - 2") inszenierte Streifen mit Nic Cage und Christian Slater sollte eigentlich schon letztes Jahr ins Kino kommen, wurde dann aber verschoben.

<div align="center">Deutsche Hollywood-Regisseure: Emmerich und Petersen ziehen in den Krieg


Nun wurden auch die beiden deutschen Hollywood-Exporte Roland Emmerich und Wolfgang Petersen vom aktuellen Epen-Fieber angesteckt. Petersen ("Der Sturm") will Troja auf die Leinwand bringen: "The Trojan War" basiert auf Homers "Ilias", für die Hauptrolle ist kein Geringerer als Brad Pitt vorgesehen. Zuvor dreht Petersen jedoch für Warner Bros. noch ein neues "Batman/Superman"-Projekt.

Roland Emmerich ("Der Patriot") hat vom Krieg ebenfalls noch nicht genug: "Light of Peace" ist ein Charakterstück vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, das die ungewöhnliche Freundschaft zweier Männer auf verschiedenen Seiten der Front beschreibt.

Außerdem arbeitet Emmerich an einem Epos über die Mayas sowie einem Sci-Fi-Streifen: "Alien Prison" erzählt das Schicksal von sechs Menschen, die von Außerirdischen entführt wurden. Nach qualvollen Jahren als Versuchskaninchen planen sie die Flucht zur Erde, um eine Invasion der Aliens abzuwenden.

Rico Pfirstinger aus Hollywood für Ricore Medien.
Von Rico Pfirstinger/Filmreporter.de
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2024