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Pandoranin kutusu
San Sebastián geht glorios zu Ende
Spanische Werke enttäuschen
Die Goldene Muschel für den besten Film des Filmfestivals von San Sebastián geht im Jahr 2008 an "Pandoranin kutusu" ("Pandora's Box"). Den Spezialpreis der Jury hingegen bekommt das Werk der iranischen Regisseurin Samira Makhmalbaf, "Asbe du-pa" ("Two-Legged Horse").
27. Sep 2008: Am heutigen Samstagnachmittag, dem 27. September 2008, gab die Jury unter Vorsitz von Jonathan Demme die Preise bekannt. In seiner Ansprache lobte der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent die Auswahl der Wettbewerbsfilme und wies darauf hin, dass es einige Werke gab, welche die Goldene Muschel verdient hätten. Dass "Pandoranin kutusu" die höchste Auszeichnung des Festivals erhält, ist keine Überraschung. Bereits bei der ersten Vorführung fand das Werk Anklang bei Publikum, Kritiker und Jury. Ebenso hielt sich die Jury bei den restlichen Preisträgern mit Überraschungen zurück: Michael Winterbottom erhält die silberne Muschel als bester Regisseur für "Genova", der Jurypreis für die beste Kamera geht an "El nido vacío" des spanischen Regisseurs Hugo Colace mit Óscar Martínez. Dieser wird zudem mit der Silbernen Muschel als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Bei den weiblichen Hauptdarstellerinnen gibt es 2008 zwei Gewinnerinnen: Melissa Leo ("Frozen River") als auch Tsilla Chelton ("Pandoranin kutusu") können sich über die Statuette freuen. Das beste Drehbuch geht an Belgien: Das aufgeschlossene Drehbuch- und Regiegespann Benoît Delépine und Gustave Kervern gewinnt den Jurypreis für das beste Drehbuch ("Louise-Michel") mit Mathieu Kassovitz. Enttäuschung hingegen herrscht bei der spanischen Produktion "El patio de mi cárcel". Das Erstlingswerk von Belén Macías erhält lediglich einen Solidaritätspreis.

Insgesamt erwies sich das Festival sehr aufgeschlossen gegenüber den ausgewählten Werken, unter denen sich außergewöhnliche Beiträge wie "Tiro en la cabeza" (Fipresci-Preis) oder "Asbe du-pa" befanden. Aber auch in den Nebenreihen zeigten die Organisatoren keine Scheu vor schockierenden oder unkonventionellen Filmen wie "El Brau blau" oder "Parque vía". So geht auch das guatemaltekische Drama um drei Jugendliche auf ihrem Weg zum Meer ("Gasolina") als Sieger aus der Sektion Horizontes Latinos hervor. Wie schwer der Jury diese Entscheidung gefallen ist, zeigen die zwei Special Mentions für "Parque vía" und "Intimidades de Shakespeare y Víctor Hugo". Die Preise werden am heutigen Samstagabend bei der feierlichen Abschlusszeremonie im Kursaal in San Sebastián an die Preisträger übergeben. Im Anschluss endet das Festival mit der letzten Vorführung "The Brothers Bloom".

Zehn Tage Festival gehen zu Ende, bei dem sich die Stadt San Sebastián als auch die Festivalorganisatoren als hervorragende und zuvorkommende Gastgeber präsentiert haben. Zumindest was die diesjährige 56. Ausgabe des Festivals betrifft, haben die Organisatoren bewiesen, dass sie zumindest mit der Biennale in Venedig mithalten können. Antonio Banderas, Meryl Streep, John Malkovich, Paul Thomas Anderson, Javier Bardem, Michael Winterbottom und Jonathan Demme sind nur einige Namen, die etwas Glamour in die baskische Stadt gebracht haben. Was die Filme betrifft, so versprechen das kommende Kinojahr und die neue Generation junger Filmemacher wieder vielversprechende Werke.
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Stars
Samira Makhmalbaf Javier Bardem Paul Thomas Anderson John Malkovich Meryl Streep Antonio Banderas Belén Macías Mathieu Kassovitz Gustave de Kervern Benoît Delépine Tsilla Chelton Melissa Leo Óscar Martínez Hugo Colace Michael Winterbottom Jonathan Demme
2024