22. Apr 2009: "Am 27 April werde ich mit dem Fasten beginnen und mich nur noch von Wasser ernähren - aus Solidarität mit den Menschen in Darfur und als persönlicher Ausdruck von Wut auf eine Welt, die (…) daneben stehen und mitanschauen kann, wie unschuldige Männer, Frauen und Kinder unnötig an Hunger und Krankheit sterben". Mit diesen Worten wird die 64-Jährige am 21. April 2009 von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Auf ihrer Homepage kündigte Farrow bereits vergangenen Samstag an, dass sie sich auf einen Hungerstreik vorbereite. Einige Tage zuvor hatte sie auf einen Artikel des Wall Street Journals aufmerksam gemacht, nach dem US-Präsident Obama etwas bewegen könne. Am Samstag appellierte sie selbst "an Präsident Obama und weitere Politiker mit Einfluss", das Leiden in der sudanesischen Krisenregion zu beenden.

"Ich hoffe", so Farrow weiter, "dass Menschenrechtsaktivisten und gewissenhafte Bürger auf der ganzen Welt in irgendeiner Form mitmachen werden, selbst wenn es nur für einen Tag ist. Sollte ich nicht länger weitermachen können, bete ich dafür, dass jemand anders meinen Platz einnehmen wird - bis es endlich Gerechtigkeit und Frieden für die Menschen in Darfur gibt." Im März 2009 hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen Sudans Präsidenten Omar Hassan al-Bashir ausgestellt. Daraufhin hat die sudanesische Regierung 16 humanitären Organisationen die Arbeit im Land untersagt und sie der Zusammenarbeit mit dem IStGH beschuldigt. Seitdem sind nach Angaben der Vereinten Nationen rund die Hälfte von circa 2,7 Millionen Flüchtlingen in Lebensgefahr. Im Laufe des Konflikts in Darfur sind innerhalb der letzten sechs Jahre über 300.000 Menschen getötet worden oder an Hunger und Krankheit gestorben. Etwa 4,7 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.