News: Hollywood Insider
Concorde
Lara Croft: Tomb Raider
Bis zu 2 Millionen pro Film!
Schreibtischtäter
Sie gelten als Elite-Truppe, kassieren pro Deal bis zu zwei Millionen Dollar, die Superstars hofieren sie. Zufrieden aber sind sie trotzdem nicht: Hollywoods Top-Autoren jammern auf höchstem Niveau und werden zum Teil von Existenzängsten geplagt. Denn in Hollywood zählen allein die Einspielzahlen. Wer dort als Drehbuchautor groß verdienen will, stürzt sich folglich auf die bei Kritikern verpönten Blockbuster.
14. Mär 2003: Kassenhits wie "Lara Croft: Tomb Raider" und "Armageddon" durchlaufen in der Regel viele Drehbuchfassungen, werden von neu hinzugezogenen Autorenteams im Laufe der Produktion mehrfache überarbeitet.

Die Kontrolle des einzelnen Schreiberlings über das Endprodukt, das schließlich über die Leinwand flimmert, ist also minimal. Trotzdem: Wenn der teure Film am Ende flopt, wird die Schuld gerne den Autoren zugeschoben. Und schon naht der Karriere-Abstieg, denn zwei Millionen Dollar kriegt ein Drehbuchschreiber selbstverständlich nur, wenn seine letzten Filme Kassenknüller waren. <P align=center>Zweites Standbein zur Absicherung

Um das Risiko zu mindern, bauen sich Top-Autoren gern ein zweites Standbein auf. Im Fernsehen beispielsweise, wo Aaron Sorkin ("Eine Frage der Ehre", "Hallo, Mr. President") mittlerweile die NBC-Erfolgsserie "The West Wing" schreibt und produziert und Paul Attanasio ("Quiz Show - Der Skandal", "Der Anschlag") nebenbei eine Cop- und eine Krankenhaus-Serie aus der Taufe hob. Andere, wie Steven Zaillian ("Schindlers Liste", "The Gangs of New York"), Richard LaGravenese ("Der Pferdeflüsterer"), Lawrence Kasdan ("Bodyguard"), Steve Kloves ("Steve Kloves"), Gary Ross ("Dave") und Callie Khouri ("Thelma & Louise") probierten sich - meist mit Erfolg - als Regisseure. Für Ross ist dies ein ganz normaler Weg, Kinolegenden wie Billy Wilder, Preston Sturges und Francis Ford Coppola haben es ihm vorgemacht.

Weil die Wildersche Weisheit, für einen guten Film seien nur drei Dinge wichtig - ein gutes Buch, ein gutes Buch und ein gutes Buch -, bei der heutigen Blockbuster-Produktion keine große Rolle mehr spielt, ist es nur allzu gut verständlich, dass die Autoren mehr Einflu0ß nehmen wollen, indem sie sich auf den Regiestuhl setzen oder selbst Serien produzieren. Positiver Nebeneffekt: Als Regisseur und Fernsehmacher entkommen sie der Einsamkeit des Schreibens und arbeiten im Team. <P align=center>Bloß nicht ausrasten

Andere doktern für viel Geld an den Drehbüchern von Kollegen herum - für bis zu 250.000 Dollar pro Woche. Auf lange Sicht schadet so etwas allerdings der eigenen Karriere (meist wird man dafür im Abspann nicht einmal genannt), und auch das Nervenkostüm wird dabei belastet. Leslie Dixon ("Mrs. Doubtfire") kennt den Wahnsinn schon aus eigener Erfahrung: "In letzter Minute soll man ein Wunder aus dem Hut zaubern. Da wird man dann zum Teil dafür bezahlt, dass man nicht komplett durchdreht."

Trotzdem schielt nicht jeder Top-Autor auf andere Professionen. Oscar-Gewinner Akiva Goldsman ("A Beautiful Mind ") etwa genießt es, auf der Straße nicht erkannt zu werden. Eric Roth, der für " Forrest Gump " mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, hegt ebenfalls keine Regie-Ambitionen: "Mir gefällt das, was ich mache. Ich mag die Einsamkeit."
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Eric Roth Akiva Goldsman Leslie Dixon Francis Ford Coppola Preston Sturges Billy Wilder Callie Khouri Gary Ross Steve Kloves Lawrence Kasdan Richard LaGravenese Steven Zaillian Paul Attanasio Aaron Sorkin
2024