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20th Century Fox
Solaris (2002)
Läppische 15 Millionen für Solaris!
Sternschnuppe an den Kinokassen
Steven Soderberghs philosophisch angehauchtes Weltraumdrama "Solaris" verglüht einer Sternschnuppe gleich am deutschen Kinohimmel. Der Film ist hierzulande ein noch größerer Flop als in den USA, wo der knapp 50 Millionen Dollar teure Streifen etwa 15 Millionen Dollar Kinoumsatz machte.
14. Mär 2003: Bei uns wollten am Startwochenende (Donnerstag bis Sonntag) nur 37.000 Zuschauer George Clooneys nackten Hintern auf der Leinwand sehen und legten dafür gut 250.000 Euro hin.

Verursacher des Flops ist indes nicht der Regisseur, sondern ein anonymer Freund: "Die Neuverfilmung war eigentlich gar nicht meine Idee", erklärte Soderbergh der Presse auf der Berlinale. "Ich unterhielt mich vor längerer Zeit mit einem guten Freund, als wir plötzlich auf 'Solaris' zu sprechen kamen. Ich selbst hatte bis dahin nie daran gedacht. Zwei Monate später rief mich dieser Freund an und erzählte mir, dass James Cameron die Rechte an 'Solaris' hat. Daraufhin habe ich zugegriffen." Rückblickend hätte er das vielleicht lieber lassen sollen, doch Soderbergh bleibt stur: "Ich glaube an die wahre Kunst."

Das gilt auch für George Clooney, der jegliche Kritik an seinem Film brüsk von sich weist und seinerseits die Marketingkampagne des US-Verleihs scharf kritisierte, die Clooneys nacktes Hinterteil sehr werbewirksam ausschlachtete. Denn Clooney sucht ein neues Image: "Ich verlor den Titel 'Sexiest Man Alive' schon vor ca. vier Jahren an Brad Pitt. Das hat sehr wehgetan", feixte der Schauspieler ironisch grinsend. "Seitdem beschäftigt mich die Frage: Was tut man als pensioniertes Sexsymbol?" Die nicht ganz ernst gemeinte Antwort lieferte der Star gleich nach: "Ich glaube, ich werde noch heute Nacht heiraten. Dann ist das leidige Thema ein für allemal erledigt."

"Eine höllisch gute Zeit"
Rundum zufrieden kann dafür der Deutsche Ulrich Tukur sein. Sein Hollywood-Debüt im Film "Solaris" war für den 45-Jährigen "ein Wahnsinnsgeschenk und ein echter Zufall." Dass er, wie jeder gute Deutsche in der Traumfabrik, gleich zu Beginn des Films sterben musste, findet der Vienheimer zwar auch bedauerlich, doch "die Zusammenarbeit mit Steven Soderbergh und George Clooney war für mich Ehre genug. Ich wollte einfach wissen, wie man als Schauspieler in Hollywood arbeitet, und warum die Endprodukte dort immer so elegant und authentisch wirken. Was dabei an Szenen mit mir selbst im Endeffekt herauskam, war mir eigentlich egal. Ich hatte eine höllisch gute Zeit."

Nicht nur "Solaris", auch das Musical "Chicago" bleibt in Deutschland hinter den Erwartungen zurück - und das trotz 13 Oscar-Nominierungen. Zwei Wochen nach dem Deutschlandstart wollten weniger als 300.000 Zuschauer Richard Gere, Renée Zellweger und Catherine Zeta-Jones singend und tanzend auf der Leinwand sehen. Beim zum Disney-Konzern gehörenden Verleih rätselt man derzeit noch über die Gründe für den Fehlstart. Champagnerlaune herrscht derweil beim deutschen X-Verleih: "Good Bye, Lenin!" steuert in punkto Zuschauer ganz souverän die 3-Millionen-Marke an.
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2024