14. Jun 2011: Schamoni habe von seiner Erkrankung erst an Ostern erfahren, wie seine frühere Lebensgefährtin Anja Jungclaus in einer Pressemittelung erklärte. "Es war eine sehr heftige und plötzliche Diagnose", wird sie von der Nachrichtenseite Welt Online am heutigen Dienstag, den 16. Juni 2011 zitiert. Der Regisseur sei bis zuletzt beschäftigt gewesen und habe an mehreren Filmprojekten gearbeitet.

Schamonis Werk umfasst mehr als 30 Spiel- und Dokumentarfilme. Bekannt wurde er durch die Komödie "Zur Sache, Schätzchen", die auch Hauptdarstellerin Uschi Glas bekannt machte. Trotz dieses Publikumserfolgs war Schamoni vor allem für künstlerisch ambitionierte Filme bekannt. Er gehörte zu der Gruppe von Filmemachern, die Anfang der 1960er Jahre gegen 'Opas Kino' rebellierten und mit der Unterzeichnung des 'Oberhausener Manifests' das 'Neue Deutsche Kino' begründeten. Sein Spielfilmdebüt gab er mit "Schonzeit für Füchse", für den er 1966 auf den Berliner Filmfestspielen mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.

Anerkennung fand Schamoni auch mit zahlreichen Künstlerbiografien. Entscheidend für seine Beschäftigung mit der Kunst war seine Begegnung mit Max Ernst. Diesen bezeichnete er als Jahrhundertkünstler, der sein Leben wesentlich bestimmt habe, wie Schamoni vom Nachrichtenmagazin Kurier am 16. Juni 2011 zitiert wird. Daher widmete er ihm mehrere Filme. 1991 drehte er anlässlich des 100. Geburtstags des Künstlers "Max Ernst: Mein Vagabundieren - Meine Unruhe". Für seine Dokumentation "Hundertwassers Regentag" (1972) über den Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser wurde Schamoni für einen Oscar nominiert. In seiner letzten Dokumentation "Botero - Geboren in Medellin" beschäftigte er sich mit dem Werk des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero.