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Filmkritik zu American Psycho - 30.03.2011 14:47

Wenn es je einen Film gab, der das dekadente Leben und Treiben reicher Yuppies der USA in den Achtzigern beschrieb, so ist es der Horrorstreifen American Psycho, 2000 von Mary Harron mit Christian Bale als Patrick Bateman in einer sehr düsteren Hauptrolle als Yuppie ohne Geldsorgen. Bateman ist Börsenmakler, 27, eitel, gierig, absolut skrupellos und völlig wahnsinnig. Davon habe ich mir nun die Blu ray geholt und daher auch der Text. Patrick Bateman ist Musikliebhaber und Kenner, aber wenn er eine CD einlegt, wird es für die Menschen um ihn herum etwas brenzlig, denn Patrick Bateman ist auch ein Serienkiller, der die Leute gerne bei guter Rockmusik umbringt. Aber Bateman mordet auch ohne Musik. Einfach so. er tötet, wenn er eine andere Identität braucht, ihm die bessere Wohnung eines andere Yuppie gefällt und er tötet auch einfach so und ohne jeden Grund. Nur weil er sich von der Armut eines Bettlers genervt fühlt. Patrick Bateman ist mit Cynthia (Reese Witherspoon) verlobt, aber die bedeutet ihm nichts und er bezahlt dann doch lieber für Prostituierte, um diese dann mit einer Kettensäge bei Rockmusik zu tranchieren. Ein echt liebevolles Herzchen also und sonst ein Yuppie, wie er im buche steht. Patrick Bateman ist das Produkt des amerikanischen Alptraums der achtziger Jahre. Patrick Bateman ist ein Yuppie wie er im Buche steht: jung, gut aussehend und erfolgreich. In seiner Welt zählen nur Geld, die Mode, teure Uhren, perfekt gestylte Visitenkarten und der Ruf des Restaurants, das er mit seinen zweifelhaften Freunden, die alle, wie er Yuppie sind, aber die nur etwas weniger morden. Lässt man den Horror der Morde mal weg, ist es ein ziemlich gelungener Film, der die kaputte und geldgeile Atmosphäre der achtziger Jahre in den USA des Ronald Reagan einfängt und vermittelt. Für Christian Bale als Patrick Bateman eine absolute Spitzenrolle, in der den absolut gestörten Fiesling ziemlich perfekt heraushängen lassen darf. Die Botschaft des Filmes ist auch ziemlich eindeutig. Wer damals das Geld und die Macht hatte, der kam davon, was immer er auch angestellt hat. Auch das Ende des Patrick Bateman ist ziemlich offen und wird erst in American Psycho 2, 2002 (Regie Morgan J. Freeman) von einer Rachel Newman (Mila Kuris) ziemlich final geklärt, die dann aber in Batemans Fußstapfen tritt. Der Film ist nicht ganz so spannend und weil der Film auch Anfang der Neunziger spielt, fehlt auch die Atmosphäre der achtziger Jahre etwas, aber auch Rachel mordet gekonnt und zielstrebig vor sich hin. Nur, dass Rachel Newman gar nicht Rachel Newman ist und sie dabei interessanterweise auf der Seite des Gesetzes steht, was dem Film dann wieder Spannung verleiht. So dekadent die Achtziger auch waren, es war eine schöne Zeit, trotz Reagan und auch trotz eines Helmut Kohl, denn es konnte ja eigentlich nur besser kommen und für eine kurze Zeit hatte man auch den Eindruck, dass es so wäre. Regisseurin Mary Harron hat das mit einem erstklassig aufspielenden Christian Bale das Buch von Bret Easton Ellis im Jahr 2000 in einen sehr spannenden Film umgesetzt, den ich sehr schätze und damit einen Meilenstein für die Karriere von Christian Bale gelegt. Es ist einer meiner Lieblingsfilme mit Bale, weil er da alle Facetten einer gestörten Zeit und eines kranken Menschen zeigen kann. Aus dem Stand 10/10 auf meiner persönlichen Wertung und eine Kaufempfehlung an jeden, der gute Thriller mag.


Filmkritik zu R.E.D. - Älter.Härter.Besser. - 30.03.2011 14:45

Immer, wenn es in Hollywood mal nicht so rund läuft und 2010 ist ein solcher Zeitpunkt, müssen die bewährten Schauspieler der alten Garde ran, um noch etwas zu retten. Unter dem Namen „R.E.D. – Älter, Härter, Besser“, im Original „RED – Retired Extremely Dangerous“, traten so große Namen, wie Bruce Willis, John Malkovich, Morgan Freeman und Helen Mirren an und sogar Ernest Borgnine mit seinen 93 Jahren wurde für eine Nebenrolle vor die Kamera geholt. Eine weitere Nebenrolle gab es für Richard Dreyfuss und alles zusammen ergab eine sehr unterhaltende und schwarzhumorige Abrechnung mit dem Jugendwahn. Allein schon diese Figuren machen den Film zu einer der besten Actionkomödien der letzten Zeit. Doch auch die Geschichte ist originell und kurzweilig. Zunächst spielt sie natürlich mit dem Alter der Protagonisten, doch nur um im Verlauf zu beweisen, dass dieses eigentlich unerheblich ist. Der Plot ist relativ simpel, aber von Regisseur Robert Schwentke sehr klug genutzt, um knallharter Action eine Grundlage zu geben. Nachts wird Moses in seinem Haus von einem Killerkommando überfallen. Es gelingt ihm, alle Angreifer kampfunfähig zu machen und sein völlig zerstörtes Haus mit dem Notwendigsten zu verlassen. Ein hoher amerikanischer Politiker benutzt die CIA, um durch sie eine Handvoll alter Agenten auszuschalten, die Zeugen seiner Verbrechen in den achtziger Jahren waren. Zumindest ist das so geplant, aber diese Agenten, vorneweg der nicht ganz so alte Bruce Willis als Exagent Frank Moses und seine Kollegen, unter ihnen John Malkovich als völlig paranoider Marvin Boggs, der mit seiner Paranoia manchmal gar nicht so falsch liegt, haben erstaunlicherweise Einwände gegen ihre Tötung. Karl Urban als CIA Killer William Cooper macht nicht ansatzweise eine so gute Figur wie die putzmunteren Geronten, die seine Ziele sind. Helen Mirren kann sich als Queen zwar Oscars fangen, aber wirklich überzeugen kann sie mich nur am schweren Maschinengewehr. Selbst die ehemaligen Feinde vom KGB ergreifen Partei und auch das wird laut und blutig. Bruce Willis, John Malkovich spielen so erfrischend und gut gelaunt, man fühlt sich die besten Zeiten von stirb langsam zurückversetzt. So machen die über 100 Minuten Action richtig Spaß. Der Film kommt auf meiner persönlichen Wertung auf glatte 10/10 und auf die Liste der anzuschaffenden Filme. Mit solchen Filmen kann man auch gelassen dem langweiligsten Feiertagsprogramm im Fernsehen entgegen sehen. Für das Kinojahr 2010 war „R.E.D.“ eines der wenigen Highlights, die dieses schwache Kinojahr erträglich machten. Wenn dieser Film 2011 auf DVD und Blu ray zu haben ist, gehört diese erfrischend vergnügliche Ballerei der alten Stars zumindest in meine Sammlung.


Filmkritik zu The King's Speech - 30.03.2011 14:42

Der Film The King’s Speech von Tom Hooper 2010 wurde ja bei der Oscarverleihung 2011 nur so mit Nominierungen und Preisen überhäuft und wie ich heute im Kino gesehen habe, so ziemlich mit Recht. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat sich offensichtlich und erfreulicherweise auf ihre Wurzeln besonnen und dem besten Film nicht nach den Effekten oder einer zweifelhaften politischen Aussage ausgesucht, sondern wirklich große Schauspielkunst geehrt. Colin Firth als schwer stotternder Herzog von York und späterer König Georg VI. Helena Bonham Carter als seine Frau und schließlich Geoffrey Rush als überzeugender Sprachtherapeut Lionel Logue haben echte Höchstleistungen geboten und der Film war bis auf die letzte Rolle erstklassig besetzt. Es ist nicht einfach nur eine Dokumentation über historisch belegte Fakten, sondern ein erstklassiger Film über den australischen Sprachtherapeuten Logue, wie er mit unkonventionellen Methoden dem Sprachfehler des Königs zu Leibe rückt. Waren Colin Firth. Geoffrey Rush und Helena Bonham Carter bisher nur durch bemerkenswerte Nebenrollen bekannt. Wie ‚Carter als Marla Singer in Fight Club, als Rote Königin aus Alice im Wunderland, auch gerne gebucht als böse Hexe in den Harry Potter Filmen und schließlich Rush als Captain Barbossa in den Fluch der Karibik Filmen, hat Regisseur Tom Hooper sie und sich selbst mit seinem Geniestreich The King’s Speech sehr verdient in die Reihen der Oscargewinner katapultiert. Zu der Sorte Gewinnern, die diesen Preis durch reine Spielfreude erworben haben und das ist in den letzten Jahren ja eher die Minderheit. Der Film lebt hauptsächlich von der Interaktion der beiden Männer, also des Königs und seines Therapeuten, hat historische Hintergründe und ist trotzdem keine Minute der gut zwei Stunden langweilig. The King’s Speech lief in Deutschland leider erst nach der Oscarverleihung an und daher konnte ich mir nicht früher ein Bild machen. So hat er mich überrascht und beeindruckt und wird einer der wenigen Höhepunkte des sonst eher mageren Kinojahrs 2011. Er ist zwar als Drama gedacht, aber hat durchaus eine Menge heiterer Momente. Mir hat alles an diesem Film gefallen, was ihn sofort auf 10/10 in meiner persönlichen Wertung bringt und da man sich gute Schauspieler immer wieder ansehen kann, auch auf die Liste der anzuschaffenden Filme.


Filmkritik zu Tödliches Kommando - 17.11.2010 15:01

Mit diesen blödsinnigen Worten im Vorspann beginnt der, meiner Meinung nach völlig überbewertetem Durchhaltefilm „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“, der 2010 allen Ernstes als bester Film ausgezeichnet wurde. Bei der Oscarverleihung 2010 war ich nur angefressen, als dieser Film der beste von 2009 sein sollte, nun habe ich ihn auf Sky gesehen und bin echt sauer. Der Film von Kathryn Bigelow ist zwar schon aus dem Jahr 2008, fiel im Kino kaum positiv auf und beim Publikum erst mal durch, aber die Academy of Motion Picture war wohl der Meinung, man sollte das Interesse der Öffentlichkeit mit einem Oscar als bester Film wachrütteln und hat dafür das Meisterwerk „Avatar“, das schon satte zwei Milliarden Dollar eingespielt hat, auf die Plätze verwiesen. Jeremy Renner, der aus Filmen wie „S.W.A.T.“ und 28 Weeks later“ bekannt ist, spielt den Bombenentschärfer Staff Sergeant William James, der den Macho gibt und so lässig mit cool gemeinten Sprüchen Bomben entschärft, wie andere Männer an Toastern schrauben. Wenn er dieses, im Film völlig ungefährliche Handwerk, natürlich erfolgreich erledigt hat, erholt er sich in der Kaserne dann a einem PC bei bunten Ballerspielen. Der Krieg im Irak ist bei Frau Bigelow eine ziemlich saubere Angelegenheit, aber bei mir ist er es nicht und schon gar nicht dieser Krieg, den es nur gibt, weil Bush gelogen hat. Soldaten, die als Besatzer mit Besetzten plaudern, als wären sie in einem Dorf in Texas und nicht im feindlichen Bagdad und auch mit Selbstmordattentätern mit Dynamit um den Bauch wird erst noch freundliche Konversation betrieben, bevor sie explodieren. Ansonsten hat der Film viele Längen, die mit amerikanischer Lebensweise der Soldaten gefüllt werden, die sich so aufführen, als wären sie zuhause im Dorf und nicht im feindlichen Bagdad. Regisseurin Kathryn Bigelow ging da sehr viel unkritischer ans Thema als ihr Exmann James Cameron, der genau das in Avatar in sehr schönen Bildern verarbeitet hat und zum Auftreten der Amerikaner anderen Menschen oder besser, Lebewesen, gegenüber recht kritisch und sehr unterhaltsam auf Distanz ging. Sie ist also eher für Krieg und er dagegen. Ich möchte nicht wissen, wie die Ehe der Beiden ausgesehen hat, aber sie war sicher unterhaltsamer als die quälenden 130 Minuten „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“, bei der es mir mit jeder verstrichenen Minute schwerer fiel, die Entscheidung der Academy für dieses Werk als bester Film nachzuvollziehen. Zumal das Ende des Films dann noch sehr viel fragwürdiger ausfiel als sein lausiger Beginn. Frau Bigelow hat da einen amerikanischen Durchhaltefilm mit Videospieloptik für die Playstation-Generation abgeliefert, aber das hat herzlich wenig mit gutem Kino zu tun, sondern eher mit schlechter Politik. Nur für sowas bezahlt heute keiner mehr eine teure Kinokarte. Ich zumindest nicht und daher ist mein Urteil und meine persönliche Wertung dann auch eher vernichtend. Ich würde direkt in den negativen Bereich tendieren und dieses (Mach)Werk mit -10/10 ansiedeln. Es gibt selbst von Uwe Boll Filme, die mich sehr viel weniger gelangweilt haben und Amerika hat sich seit 2008 auch verändert, aber das scheint der Academy offenbar entgangen. Der Trailer war wohl noch das Beste am Film.


Filmkritik zu Salt - 17.11.2010 14:59

Das Kinojahr 2010 ist bis auf einige sehenswerte Filme ein ziemlich dürftiges und nach der großen Ausnahme ‚Inception’ von Christopher Nolan hat Regisseur Phillip Noyce mit "Salt" einen Action und Agententhriller vom Feinsten abgeliefert. Hauptdarsteller ist keiner der üblichen Verdächtigen, die im Kino sonst den Harten geben, sondern eine putzmuntere, überzeugend aufspielende Frau Pitt, also Angelina Jolie, die ihre Actionerfahrungen als Lara Croft in ‚Tomb Raider’ einbringen konnte. Nur diesmal nicht in Fantasy, aber sie gab trotzdem alles. Nun ist Angelina Jolie auch keine Katie Holmes, die sich von ihrem Mann in der Küche festbinden lässt, sondern sie hat auch in ihrer Ehe mit Brad Pitt gute Filme gedreht. So ist z.B. "Wanted" von 2008 mit James McAvoy ein recht unterhaltsamer Thriller über einen Geheimbund von Mördern. In ihrem aktuellen Film ‚Salt’ spielt sie die CIA-Agentin Evelyn Salt, die einen russischen Überläufer verhört. Der eröffnet ihr, in der CIA gäbe es einen russischen Schläfer, der an einem bestimmten Tag einen Politiker umbringen soll und dieser Schläfer trägt den Namen Evelyn Salt. Was dann beginnt, ist ein rasanter Action und Agententhriller, wie ich sie aus den Zeiten von Sean Connery, Roger Moore und Bruce Willis in Erinnerung habe, aber in der Optik und den technischen Möglichkeiten des neuen Jahrtausends. Salt wird in aberwitzigen Wendungen nicht nur von einem Geheimdienst gejagt und man hat manchmal Mühe, der Handlung zu Folgen. Nur, anders als Daniel Craig als Bond, der 2006, die Älteren erinnern sich, bei den Dreharbeiten zu Casino Royale, nicht einmal ein Boot, ohne Schwimmweste betreten wollte, brachte Angelina Jolie durch großen eigenen körperlichen Einsatz den Charme solcher Thriller wie ‚stirb langsam’ zurück. Wie in ’Wanted’ sprang sie aus fliegenden Helikoptern, lief über fahrende Autos und Züge, als hätte sie nie anderes getan, ohne ein Stuntdouble zu bemühen. Damit ist ‚Salt’ eine gelungene Hommage an die Actionfilme der achtziger Jahre, als die Schauspieler noch überzeugten und weniger die durchgestylte Technik, aber dafür in straffem Tempo und fließenden Schnitten. So ist diese 100 Minuten lange spaßige Action-Orgie mit einer omnipräsenten Hauptdarstellerin ein Film, der auf meiner persönlichen Wertung 9/10 Punkten erreichte, der den Weg ins Kino gelohnt hat und die auch die Anschaffung von DVD oder Blu ray ins Auge fassen lässt. Diese Art Spannung ist es wert, sie sich zuhause ins Regal zu stellen und für einen der vielen endlosen Feiertage noch einmal aufzuheben. Zumindest von der Blu ray weiß ich relativ sicher, dass sie Anfang Dezember mit einem Wendecover zu haben sein wird und daher habe ich sie auf der Liste.


Filmkritik zu Get Smart - 17.11.2010 14:56

Wobei Get Smart ja eigentlich eher der Film zu Mel Brooks Fernsehserie Mini-Max aus den sechziger Jahren ist. Die Organisationen Kontrol und KAOS arbeiten nun im Untergrund und mit neuer Besetzung, da Don Adams, der originale Minimax, wie er in den siebziger Jahren als *Mini-Max oder Die unglaublichen Abenteuer des Maxwell Smart* ausgestrahlt wurde, nicht nur recht alt, sondern seit 2005 sogar ziemlich tot ist, nun durch Steve Carell ersetzt wurde, der in *Evan Allmächtig* einen eher unlustigen Auftritt hatte. Als Minimax oder Agent 86 konnte er schon sehr viel eher überzeugen. Für mich in meinem Alter nicht unbedingt der Brüller, denn ich war Fan der Serie und des unglaublich trockenen Humor des Don Adams, aber das alte Intro mit den vielen großen Türen, Anne Hathaway als Agent 99 und der Telefonzelle als Lift hat mich wieder versöhnt. Über die Handlung muss man nicht viel sagen, denn die ist, damals wie heute, nur der Aufhänger für eine Menge Slapstickeinlagen von Maxwell Smart. Anne Hathaway als Agent 99 für die inzwischen 80 jährige Barbara Feldon ist nicht nur optisch ein guter Ersatz. Die kleine Journalistin, die sogar dem Teufel Meryl Streep widerstand, der Prada trug, konnte auch hier alle ihre Talente austoben und gab dabei dem Film eine sehr feminine Note. Auch Alan Arkin als Chef von CONTROL als Ersatz für den seit 1974 ziemlich toten Edward Platt konnte überzeugen. Terence Stamp als Siegfried des bösen Agentenring KAOS war sehr gut plaziert. Es gibt jede Menge hanebüchenen Unsinn und durchdachter Action und es ist Hauptdarsteller Steve Carell, der mit seiner Ernsthaftigkeit, mit Hilflosigkeit und dem Ringen um Würde im ewigen Scheitern umwerfend komisch und rührend zugleich wirkt. Grandios eine Szene in einem Flugzeugklo, bei der er sich mit einem wirklichen Mehrzweckmesser, das aus dem Labor des Q aus den alten Bondfilmen kommen könnte, beinahe selbst massakriert. So gesehen kommt der Film bei mir sogar auf 8/10 in der persönlichen Wertung und eine Kaufempfehlung für alle, die es auch mal albern mögen. Carell hat mit seiner Rolle in diesem Film alle seine früheren Flops wettgemacht. Wie bei Will Ferrell in „Schräger als Fiktion“ brauchen auch nicht allzu talentierte Schauspieler nur den richtigen Film, um in einer Rolle auch mal zu glänzen und nicht zu langweilen. Selbst der ehemalige Wrestler Dwayne Johnson als fieser Agent 23 wirkt in Get Smart ziemlich authentisch. Die Grenzen dieser Regel des guten Drehbuchs sehe ich allerdings bei Til Schweiger, denn der wird nie über die Rolle des teutonischen Barbaren in ausländischen und als öliger Macho in deutschen Filmen nie hinauskommen, denn Leuten wie Will Ferrell und eben Steve Carell verfügen ja zumindest über ein Minimum an Begabung. Get Smart, die 110 Minuten lange, aber nie langweilige Agentenparodie ist dafür der beste Beweis!


Filmkritik zu R.E.D. - Älter.Härter.Besser - 17.11.2010 14:52

Immer, wenn es in Hollywood mal nicht so rund läuft und 2010 ist ein solcher Zeitpunkt, müssen die bewährten Schauspieler der alten Garde ran, um noch etwas zu retten. Unter dem Namen „R.E.D. – Älter, Härter, Besser“, im Original „RED – Retired Extremely Dangerous“, traten so große Namen, wie Bruce Willis, John Malkovich, Morgan Freeman und Helen Mirren an und sogar Ernest Borgnine mit seinen 93 Jahren wurde für eine Nebenrolle vor die Kamera geholt. Eine weitere Nebenrolle gab es für Richard Dreyfuss und alles zusammen ergab eine sehr unterhaltende und schwarzhumorige Abrechnung mit dem Jugendwahn. Allein schon diese Figuren machen den Film zu einer der besten Actionkomödien der letzten Zeit. Doch auch die Geschichte ist originell und kurzweilig. Zunächst spielt sie natürlich mit dem Alter der Protagonisten, doch nur um im Verlauf zu beweisen, dass dieses eigentlich unerheblich ist. Der Plot ist relativ simpel, aber von Regisseur Robert Schwentke sehr klug genutzt, um knallharter Action eine Grundlage zu geben. Nachts wird Moses in seinem Haus von einem Killerkommando überfallen. Es gelingt ihm, alle Angreifer kampfunfähig zu machen und sein völlig zerstörtes Haus mit dem Notwendigsten zu verlassen. Ein hoher amerikanischer Politiker benutzt die CIA, um durch sie eine Handvoll alter Agenten auszuschalten, die Zeugen seiner Verbrechen in den achtziger Jahren waren. Zumindest ist das so geplant, aber diese Agenten, vorneweg der nicht ganz so alte Bruce Willis als Exagent Frank Moses und seine Kollegen, unter ihnen John Malkovich als völlig paranoider Marvin Boggs, der mit seiner Paranoia manchmal gar nicht so falsch liegt, haben erstaunlicherweise Einwände gegen ihre Tötung. Karl Urban als CIA Killer William Cooper macht nicht ansatzweise eine so gute Figur wie die putzmunteren Geronten, die seine Ziele sind. Helen Mirren kann sich als Queen zwar Oscars fangen, aber wirklich überzeugen kann sie mich nur am schweren Maschinengewehr. Selbst die ehemaligen Feinde vom KGB ergreifen Partei und auch das wird laut und blutig. Bruce Willis, John Malkovich spielen so erfrischend und gut gelaunt, man fühlt sich die besten Zeiten von stirb langsam zurückversetzt. So machen die über 100 Minuten Action richtig Spaß. Der Film kommt auf meiner persönlichen Wertung auf glatte 10/10 und auf die Liste der anzuschaffenden Filme. Mit solchen Filmen kann man auch gelassen dem langweiligsten Feiertagsprogramm im Fernsehen entgegen sehen. Für das Kinojahr 2010 war „R.E.D.“ eines der wenigen Highlights, die dieses schwache Kinojahr erträglich machten. Wenn dieser Film 2011 auf DVD und Blu ray zu haben ist, gehört diese erfrischend vergnügliche Ballerei der alten Stars zumindest in meine Sammlung.


Filmkritik zu Inception - 01.09.2010 15:09

Christopher Nolan ist derzeit wohl der König Midas von Hollywood, denn alles was er anfaßt, wird zu Gold. Er hat mit Batman The Dark Knight wohl Blut geleckt, was Action angeht und hat nun mit Inception für Action gleich neue Maßstäbe gesetzt. Der Plot klingt eigentlich recht simpel, aber Nolan macht wesentlich mehr daraus. Sein Held Dominic Cobb, sogar ein Leonardo DiCaprio in einer Glanzrolle, soll eigentlich nur in die Träume fremde Gedanken implantieren, um diese Menschen gefügig zu machen. Bei Nolan sind diese Träume aber irrwitzige Reisen, in der physikalische Gesetze nicht nur keine Rolle mehr spielen, sondern von Nolan wie auf einer Klaviatur bedient werden und in denen selbst Zeit und Tod sind keine berechenbaren Faktoren, sondern eher veränderbare Randerscheinungen. Der Zuschauer wird nicht nur an die Grenzen jeder Realität geführt, sonder die wird locker übersprungen und er landet in vielen fremden Träumen. Nur sind die Träume in Inception nicht einfach nur Träume, wie sie jeder normale Mensch hat, sondern es sind Schlachtfelder in denen soviel geschossen und in die Luft gejagt wird, dass Belfast und Beirut in ihren wildesten Zeiten wie etwas lautere Kindergeburtstage anmuten. Einen relativ roten faden gibt es übrigens auch und in dem versucht Cobb dem Industriellensohn Fischer, ein beeindruckend böser Cillian Murphy, die Geheimnisse seines Vaters im Traum abzujagen. Dazu sucht er sich eine Truppe zusammen, die ihm diese Art Traum erst möglich macht und ihn mehr oder weniger begleitet. So richtig blickt der Zuschauer dabei nicht durch, weil die Handlung zur selben Zeit auf bis zu drei Orte verteilt ist und so zusätzlich für Spannung gesorgt ist. Bei so einem rasanten Wechsel zwischen Traum und Realität passieren noch einige unerwartete Dinge und die 150 Minuten Film werden nie langweilig. Es gibt nur einige Längen bei der unvermeintlichen Liebesgeschichte des Dominic Cobb, aber ein wenig Herz muss in Hollywood wohl sein und die Längen sind auch schnell genug vorbei. Die Besetzung ist ganz schlicht großartig, denn neben Leonardo DiCaprio sind Nolans Favoriten Sir Michel Caine, Ken Watanabe, Cillian Murphy aus Batman Begins, Tom Berenger und eine erfrischend aufspielende Ellen Page, die sich nach ihrer Schwangerschaft in JUNO recht gut erholt hat, dabei. Nach meinem Dafürhalten und wenn die Academy 2011 besser drauf ist als die 2010, sollte diesmal für Christopher Nolan mindestens ein Oscar drin sein. Nach Batman Begins und The Dark Knight ist Inception nun der dritte Film von Nolan, der auf meiner persönlichen Wertung locker auf 10/10 kommt. Ohne Übertreibung hat Nolan einen Film der optischen Superlative abgeliefert, der einem zuhause Krieg mit den Nachbarn beschert, wenn man ihn wie im Kino sieht und vor allem hört. Ein Film, der es schafft, den Zuschauer wirklich aus der Realität in eine eigene Welt zu holen und von solchen Filmen gibt es zu wenige. Wenn DVD bzw. Blu ray nur halb so gut in Bild und Ton wie im Kino sind, gibt es von mir auch noch eine Kaufempfehlung, denn der Film ist ganz großes Kino im positivsten Sinn dieses Wortes. Ich werde wohl doch den Krieg mit den Nachbarn riskieren und mir die Blu ray holen, denn bei dem Film lohnt das.


Filmkritik zu Kampf der Titanen - 01.09.2010 15:06

Aber mehr dann auch nicht. Den Gang ins Kino hätte ich bereut. Zum Inhalt ist ja überall genug geschrieben worden und den meisten Eindrücken kann ich mich anschließen. Als technischer Mangel fällt mir nur das lausige Dolby 3.1 auf, wo es hätte DTS sein können. Inhaltlich frage ich mich, warum es nun schon wieder Sam Worthington sein musste, der ja nun mit Terminator 4, Avatar und nun auch dem Kampf der Titanen wirklich in jedem größeren Film mit einer Hauptrolle bedacht werden musste, denn so gut ist der Mann als Schauspieler nicht. Aber es ging ja um ein Remake und genau da fällt es auch durch. Von Harry Hamlin, dem Perseus aus dem Original hat man danach auch nicht mehr viel brauchbares gesehen. Mir fehlt auch nicht die mechanische Eule von 1981. Mich stört eher der schwarze Rappen Pegasus, den man auch aus dem letzten Buch über die griechische Mythologie als weißen Schimmel beschrieben bekommt. Das mag man ja unter künstlerische Freiheit abhaken, aber Perseus wird ja auch von einem Menschen dargestellt und nicht von einem dressierten Affen. Auch wenn es nur Mythologie ist, an ein zwei Fakten kann man sich schon halten. Alles in allem, ein netter Film, den man zuhause nebenbei sehen kann, der aber auf meiner persönlichen Wertung nicht mehr als 5/10 erreicht. Ich schreibe ja sonst gerne mehr, aber an diesen Film möchte ich nicht zuviel Worte verschwenden. Es geht gerne mal daneben, wenn versucht wird, fehlendes schauspielerisches Können im Film durch zuviel CGI zu kompensieren. So auch hier.


Filmkritik zu Kampf der Titanen - 01.09.2010 15:04

Aber mehr dann auch nicht. Den Gang ins Kino hätte ich bereut. Zum Inhalt ist ja überall genug geschrieben worden und den meisten Eindrücken kann ich mich anschließen. Als technischer Mangel fällt mir nur das lausige Dolby 3.1 auf, wo es hätte DTS sein können. Inhaltlich frage ich mich, warum es nun schon wieder Sam Worthington sein musste, der ja nun mit Terminator 4, Avatar und nun auch dem Kampf der Titanen wirklich in jedem größeren Film mit einer Hauptrolle bedacht werden musste, denn so gut ist der Mann als Schauspieler nicht. Aber es ging ja um ein Remake und genau da fällt es auch durch. Von Harry Hamlin, dem Perseus aus dem Original hat man danach auch nicht mehr viel brauchbares gesehen. Mir fehlt auch nicht die mechanische Eule von 1981. Mich stört eher der schwarze Rappen Pegasus, den man auch aus dem letzten Buch über die griechische Mythologie als weißen Schimmel beschrieben bekommt. Das mag man ja unter künstlerische Freiheit abhaken, aber Perseus wird ja auch von einem Menschen dargestellt und nicht von einem dressierten Affen. Auch wenn es nur Mythologie ist, an ein zwei Fakten kann man sich schon halten. Alles in allem, ein netter Film, den man zuhause nebenbei sehen kann, der aber auf meiner persönlichen Wertung nicht mehr als 5/10 erreicht. Ich schreibe ja sonst gerne mehr, aber an diesen Film möchte ich nicht zuviel Worte verschwenden. Es geht gerne mal daneben, wenn versucht wird, fehlendes schauspielerisches Können im Film durch zuviel CGI zu kompensieren. So auch hier.

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