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Filmkritik zu 8 Mile - Jeder Augenblick ist eine neue Chance - 29.07.2003 15:23

Sieht man die Kinotrailer zum Film 8 Mile erwartet man sich eigentlich einen klasse Musikfilm. Dieser Eindruck wird aber herb enttäuscht. Eine etwas selbstbeweihräuchernde Story über das Erwachsenwerden des jungen Eminem, gewürzt mit Sex, ein bißchen Gewalt und einer Prise Familiendrama. Musikalisch beschränkt sich der Film auf die improvisierten Rap-Battles, die aber keineswegs halten, was die Vorschau verspricht. Letztlich erinnert der Film an die Rocky-Filme, nur das hier die Auseinandersetzungen nicht mit den Fäusten, sondern auf verbaler Ebene, wenngleich nicht minder gewalttätig ausgetragen werden. Ein nettes Nachmittagsfilmchen - mehr aber auch nicht!


Filmkritik zu 28 Days Later - 29.07.2003 14:40

Nur vordergründig handelt es sich bei 28 days later um einen Splatter-/Zombie-/Horrorfilm. Tatsächlich hat der Film auf vielen verschiedenen Ebenen etwas zu bieten. Wer auf die philosophischen Anteile bei MATRIX steht. Vergesst es! Hier bekommt ihr in Bezug darauf wesentlich mehr geboten, nur wird das ganze oft nicht so plakativ dargestellt. Mir erscheint der Film über weite Strecken oft wie eine Parabel auf das Leben an sich: die Notwendigkeit sich oft schnell zu entscheiden, zu handeln, los zu lassen. Der Umgang mit seinen Schwächen oder versteckten Leichen im Keller der eigenen Seele usw. usf.(Na ja, vielleicht war ich etwas zu abgespacet drauf...). Betrachtet man etwa den Anfang: was war zuerst da: Gewalt oder Auslöser von Gewalt - Henne oder Ei... Na ja, anschauen. Was mich daraüber hinaus fasziniert ist das Zusammenspiel von Bild und Musik, das mit häufigen Tempi-Wechsel einhergeht. Zunächst das menschenleere London - die bedrückende Stille und Einsamkeit und auch die ständige Anspannung und Angst vor dem was da nun bald kommen muss - was auch immer das sein mag.... dann das Zusammentreffen mit den ersten Infizierten... das Tempo geht sofort von 0 auf 100, ebenso die Musik das zusammentreffen mit den Militärs, zu denen die Helden sich aufgrund von sehr fragwürdigen Propagandasprüchen auf den Weg machen... dort das Erstaunen darüber, dass selbst der Kommandant diese Art der Propaganda ablehnt, aber doch auch um die menschliche Psychologie weiss... handelt es sich bei ihm etwa um einen "guten Menschen" ? Weit gefehlt! Was sich in diesem Militärcamp abspielt zeigt auf teils recht hintersinnige aber auch zynisch provokative Art die z. T. recht perverse Logik zu der eine völlig kritiklose Akzeptant der Notwendigkeit von militärischer Gewalt führen kann. Im ganzen Film sind dann auch noch immer wieder Szenen eingebaut (man denke an die vier Pferde - Symbol für die vier Helden oder auch den Schluß) die das zum größten Teil schmalztriefende Kino Hollywoods persiflieren und damit entlarven. Auch hier achte man auf die beigefügte Musik! Streckenweise echt zum krank lachen !!! Die Actionszenen sind, nebenbei gesagt ebenfalls recht ansprechend gemacht, wenngleich sie in meinen Augen nicht das eigentliche Thema des Films sind. Ach ja, um nochmal auf die philosophische Dimesnsion des Films zurück zu kommen: es lassen sich reichlich Zitate, von Platon bis Nietzsche finden, die dem Handeln der einzelnen Personen die entsprechende Würze geben und durch die deren Charakter auf eine für die meisten Filme eher untypische Weise gezeichnet wird... Ein Film, den man sich durchaus öfter anschauen kann, ich werd es in jedem Fall tun. In meinen Augen handelt es hier in jedem Fall um ein Stück Kunst!

2024